Thüringische Landeszeitung (Gera)

Was Kinder interessie­rt

Die Nachrichte­nsendung „logo!“versucht zu erklären, was in der Welt los ist. Diese Woche Freitag ist das Team in Mühlhausen zu Gast

- Von Aglaja Adam

„Ist doch logo!“Das sagte man früher oft, wenn etwas logisch war. Beim Fernsehen dachten damals einige Leute: Wir könnten so doch eine Sendung nennen. So entstand vor 30 Jahren die Kinder-Nachrichte­nsendung „logo!“. Zum Geburtstag tourt das „logo!“-Team derzeit durch Deutschlan­d. Wir haben Tim Schreder und Linda Joe Fuhrich, zwei der Moderatore­n, zum Interview getroffen.

Habt ihr als Kind auch „logo!“geschaut?

Linda: Ich habe es oft geschaut. Tim: Ich leider nur ab und zu. Schade eigentlich.

Wie sucht ihr jeden Tag die Themen für die Sendung aus?

Tim: Wir schauen natürlich, was die Themen in den Nachrichte­n für Erwachsene sind. Dann überlegen wir, welche davon besonders wichtig sind. Manches ist für Kinder auch schwierig zu verstehen.

Mit Erklärfilm­en versuchen wir, Hintergrün­de und Zusammenhä­nge verständli­ch zu machen. Außerdem suchen wir Themen, die Kinder vielleicht mehr beschäftig­en als die Erwachsene­n. Ob Kinderrech­te ins Grundgeset­z geschriebe­n werden sollen, zum Beispiel.

Wie wisst ihr denn, was Kinder interessie­rt?

Linda: Wir haben ganz viel Kontakt zu unseren Zuschauern. Kinder schreiben uns E-Mails, hinterlass­en einen Kommentar auf unserer Homepage, schicken uns etwas über Instagram. Man kann uns auch anrufen. Tim: Wir besuchen auch regelmäßig Schulen und unterhalte­n uns dort mit Kindern. Viel erfahren wir auch von unseren Kinderrepo­rtern. Wenn sie zu uns kommen, löchern wir sie mit Fragen. Außerdem schauen wir, was die Trends bei Instagram oder Youtube sind.

Was war denn bisher eure spannendst­e Reise für die Kinder-Nachrichte­nsendung „logo!“?

Tim: Ich war 2016 in Tschernoby­l, 30 Jahre nach der Atomkatast­rophe, die sich 1986 dort ereignet hat. Mir war ein bisschen mulmig. Die Strahlung ist eine Gefahr, die man nicht sehen, schmecken, riechen oder hören kann.

Linda: Ich habe mal zum Thema Kinderarmu­t 24 Stunden lang bei einer Familie gewohnt, die extrem wenig Geld hatte und habe deren Alltag mitbekomme­n. Obwohl sie nicht so viel hatten wie andere Familien, waren sie glücklich und fröhlich. Das hat mich wirklich beeindruck­t.

Wen würdet ihr denn gerne mal interviewe­n?

Tim: Ich würde gerne mal den amerikanis­chen Präsidente­n Donald Trump fragen, warum er manche Dinge sagt und macht. Linda: Es wäre natürlich auch mal cool, mit unserer Bundeskanz­lerin Angela Merkel zu reden. Aber oft ist es spannender, sich mit Kindern zu unterhalte­n als mit Promis.

Wie seid ihr eigentlich zu „logo!“gekommen?

Tim: Ich habe mit zwölf Jahren schon gezaubert, Theater gespielt und Comedy gemacht. Ich habe in der Schülerzei­tung geschriebe­n und war Blogger. Nach meinem Abitur landete bei meiner Schauspiel­agentur das Angebot von „logo!“. Ich dachte mir: Vor Leuten reden kann ich, Nachrichte­n interessie­ren mich. Linda: Ich habe nach der Schule studiert und dann ein Praktikum bei „logo!“gemacht. In der Redaktion wurde ich angesproch­en, ob ich nicht moderieren mag, und ich habe mich beworben. Jetzt habe ich meinen Traumberuf. )

Jeden Abend heißt es bei Kika: „Hallo bei logo!“In diesem Sommer aber reisen die Moderatore­n Jennie, Sherif, Linda und Tim zu ihren Zuschauern. Sie kommen am Freitag, 21. Juni, nach Thüringen, genauer gesagt nach Mühlhausen im Unstrut-Hainich-Kreis. Im Kika-Kinderkana­l wird die Sendung an dem Tag um 19.50 Uhr gezeigt.

 ?? FOTO: TOBIAS HASE/ZDF/DPA ?? Erste Station der „logo!-Tour“war der Sportverei­n Maccabi in München: hier Lion Bießle und Ruben Rotstein vom Verein mit den Moderatore­n Linda Joe Fuhrich und Tim Schreder (von links nach rechts).
FOTO: TOBIAS HASE/ZDF/DPA Erste Station der „logo!-Tour“war der Sportverei­n Maccabi in München: hier Lion Bießle und Ruben Rotstein vom Verein mit den Moderatore­n Linda Joe Fuhrich und Tim Schreder (von links nach rechts).

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