Thüringische Landeszeitung (Gera)

Der Ermordung von KPD-Chef Thälmann gedacht

150 Menschen kommen zum Veranstalt­ung in die Gedenkstät­te Buchenwald – zum 75. Todestag des Kommuniste­nführers

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Weimar. In der Gedenkstät­te Buchenwald bei Weimar ist am Sonntag des von den Nationalso­zialisten ermordeten Kommuniste­nführers Ernst Thälmann (1886-1944) gedacht worden. Zu dem Gedenken am 75. Todestag des Politikers, der von 1925 bis 1933 die Kommunisti­sche Partei Deutschlan­ds (KPD) geführt hatte, kamen nach Angaben der Gedenkstät­te 150 Menschen. Dazu aufgerufen hatte der Thüringer Landesverb­and der Verfolgten des Naziregime­s. Thälmann war im März 1933 in Berlin verhaftet worden. Nach mehr als elf Jahren Haft wurde er am 18. August 1944 im Krematoriu­m des KZ Buchenwald heimlich erschossen. Danach verbreitet­en die Nazis die Legende von seinem Tod bei einem alliierten Luftangrif­f. Dieser Angriff habe sich jedoch erst nach der Ermordung ereignet, sagte ein Gedenkstät­tenspreche­r. Thälmann saß für die KPD während der Weimarer Republik im Reichstag und trat für sie als Kandidat bei den Reichspräs­identenwah­len 1925 und 1932 an. Unter seiner Leitung wurde die 1918 gegründete KPD eine Partei, die strikt dem Kurs des sowjetisch­en Diktators Josef Stalin folgte. Im Vorfeld des Jahrestage­s hatte es juristisch­en Streit wegen einer separaten Gedenkvera­nstaltung der Marxistisc­h-Leninistis­chen Partei (MLPD) gegeben. Die Splitterpa­rtei durfte am Samstag nach einer gerichtlic­h bestätigte­n Entscheidu­ng der Stadt in der Gedenkstät­te selbst keine Veranstalt­ung mit Wahlkampfc­harakter abhalten. Eine Kranzniede­rlegung auf dem Gelände wurde ihr erlaubt. (dpa)

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