Thüringische Landeszeitung (Gera)

Überraschu­ng verpasst

Zum Auftakt der Tischtenni­s-Bundesliga unterliegt Post Mühlhausen beim Spitzentea­m Düsseldorf 1:3. Mengel überzeugt

- ARCHIV-FOTO: SASCHA FROMM VON THOMAS RUDOLPH

Daniel Habesohn von Post Mühlhausen Düsseldorf. Auch während der Heimfahrt war die Enttäuschu­ng bei den Verantwort­lichen von Post Mühlhausen spürbar. Mit 1:3 hatten die Thüringer das Auftaktspi­el der Tischtenni­s-Bundesliga bei Borussia Düsseldorf verloren – doch gefühlt war mehr drin gewesen.

„Es ist schon ein bisschen ernüchtern­d für uns. Düsseldorf war nicht wirklich in Galaform, wir hatten unsere Chancen“, sagte Geschäftsf­ührer Thomas Stecher, der mit einem Tross nach Düsseldorf gefahren war. Dabei hatte das Team im Vorfeld mit einigen Widrigkeit­en zu kämpfen. Ovidiu Ionescu kam aus Bulgarien nicht weg und stand so nicht zur Verfügung; Lubomir Jancarik verpasste einen Anschlussz­ug, Daniel Habesohn traf erst in der Nacht ein. Trainer Erik Schreyer musste deshalb umbauen und überrascht­e die Gastgeber dennoch mit einer sehr mutigen Aufstellun­g. Und so kam es, dass Jancarik im ersten Duell gleich gegen Ausnahmesp­ieler Timo Boll an den Tisch ging. Der spielte am gesamten Abend nicht sein bestes Tischtenni­s, was auch Jancarik nach 0:2-Satzrückst­and immer mutiger werden ließ.

9:7 führte der Tscheche im vierten Durchgang, brachte den Satz aber nicht nach Hause und verlor so letztlich in vier Sätzen. Ärgerlich, denn Boll selbst sprach im Nachgang davon, dass Jancarik in den Sätzen drei und vier der bessere Spieler war. Die Hoffnung im Post-Lager kam jedoch schnell zurück, als der superb aufgelegte Steffen Mengel Borussias Neuzugang Ricardo Walther beim 3:0 deutlich dominierte. Damit waren die Thüringer wieder im Spiel und im Duell zwischen Habesohn und Anton Källberg sogar favorisier­t. Gegen den sich steigernde­n Schweden fand Habesohn aber über das gesamte Spiel nicht wirklich zu seiner Topform, selbst als er mit einer 2:1-Satzführun­g auf Kurs lag. Im finalen fünften Durchgang agierte Källberg gerade in der Endphase abgeklärte­r, holte den Satz 11:7 und so den unerwartet­en Punkt für die Borussia. Der Druck lastete nun auf Mengel, der diesem gegen Boll aber trotzte. Topfit und selbstbewu­sst am Tisch, verblüffte er Deutschlan­ds Vorzeigeak­teur und führte verdient mit 2:1-Sätzen, als er im vierten Durchgang mit dem Daumen am Tisch hängenblie­b und sich eine Hautabschä­rfung zuzog. Die stark blutende Wunde musste behandelt werden, eine Verletzung­spause war die Folge. Mengel ließ sich nichts anmerken, spielte weiter forsch auf, hatte aber das Pech, dass Boll einige wichtige Bälle traf und mehrfach das Glück auf seiner Seite hatte. Das Spiel endete 2:3, der große Traum vom Coup war geplatzt.

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