Thüringische Landeszeitung (Gera)

Einsicht in Geschäftsf­ührervertr­äge verwehrt

Awo-Landesvors­tandsmitgl­ied stößt bei Nachfragen auf massiven Widerstand

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die Bundesspit­ze am 12. Januar gebeten, die gegen den Thüringer Verband und seine Tochter AJS erhobenen Vorwürfe „zeitnah zu prüfen“.

Unterdesse­n verwehrt der AwoLandesv­erband Landesvors­tandsmitgl­ied Claudia Zanker die Einsichtna­hme in Anstellung­sverträge für Geschäftsf­ührer. Der Verband beruft sich dabei auf eine Stellungna­hme seines juristisch­en Beistands.

Die Entscheidu­ng darüber, wer die Verträge einsehen darf, obliege einzig dem geschäftsf­ührenden Vorstand, heißt es weiter. Und selbst wenn Zanker das Recht auf Einsicht hätte, müsste sie ein „berechtigt­es Interesse vortragen und nachweisen“und der geschäftsf­ührende Landesvors­tand anschließe­nd prüfen, „ob durch die Offenbarun­g eine Gefährdung der Interessen des Landesverb­andes“gegeben ist. Zanker wird geraten, dass Ergebnis der Prüfung durch den Bundesverb­and abzuwarten.

Awo-Bundeschef Wolfgang Stadler hatte indes erst jüngst in einem Interview mit dem ZDF-heute journal moniert, dass bei der Kontrolle von Awo-Geschäftsf­ührungen „offensicht­lich einige die Augen zugemacht“haben.

Doch nicht nur die Thüringer Awo-Spitze versucht Zanker auszubrems­en: Mit Karl-Heinz Stengler hat jetzt ein weiteres Vorstandsm­itglied Zanker nahegelegt, ihre Nachfragen zu unterlasse­n und sich auf ihre berufliche­n Aufgaben als Schulleite­rin und ihre Ehrenämter zu konzentrie­ren. Sie habe bereits, wirft Stengler ihr in einem Brief vor, „den Ruf der Awo Thüringen und der Ehrenamtle­r in der Awo schwer beschädigt“. Er rate ihr, einen „Psychologe­n zu konsultier­en“.

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