Thüringische Landeszeitung (Gera)
Mann bringt sich bei Brandeinsatz in Ronneburg unnötig in Gefahr
In der Bahnhofstraße brannte ein unbewohntes Gebäude. Die Polizei muss eine Person festnehmen
Zum Glück ohne Verletzte endete am Freitagmorgen ein Brandeinsatz in Ronneburg. Dabei hätte das auch anders aussehen können, wie der stellvertretende Stadtbrandmeister Uwe Sauerbrei sagt. Aus bislang ungeklärter Ursache hatte ein unbewohntes, aber verschiedentlich genutztes Gebäude auf einem Firmengelände in der Bahnhofstraße gebrannt.
Relativ zu Beginn des gegen 7 Uhr gestarteten Löscheinsatzes habe sich ein „Mann mit Schlüsselgewalt“für das Haus laut Sauerbrei selbst in Gefahr begeben, als er eine Tür öffnen wollte. Aus sicherer Entfernung habe ihn der Feuerwehrmann lautstark davon abhalten wollen, da die Gefahr bestanden hätte, dass Flammen aus der Tür schlagen. Dazu kam es glücklicherweise nicht, obwohl sich der Man über die Anweisungen hinweg gesetzt habe. Die inzwischen zur Absicherung der Löscharbeiten und zur Verhinderung weiterer Störungen hinzugerufene Polizei musste nach eigenen Angaben den „uneinsichtigen“Mann kurzzeitig in Gewahrsam nehmen, nach dem es weitere Widerstandshandlungen gegeben habe.
Unter Atemschutz den Brand bekämpft
Es war nicht der Eigentümer, stellt Uwe Sauerbrei klar, dieser habe die Feuerwehrleute unterstützt. Zunächst war unklar, was in dem Gebäude
brennt, es gab eine starke Rauchentwicklung. „Nach Öffnen des Gebäudes wurde ein Brand in einer Werkstatt vorgefunden“, schreibt die Feuerwehr in ihrem Einsatzbericht. Ein Brand „im Erdgeschoss einer im Um- und Ausbau befindlichen Werkstatt“, wie die Polizei präzisierte.
Nachdem die Wasserversorgung über eine lange Wegstrecke sichergestellt war, bekämpften mehrere
Trupps unter Atemschutz das Feuer. „Anschließend wurde das Gebäude entraucht und eine Zwischendecke eingerissen“, heißt es im Feuerwehrbericht weiter: „Auf der Suche nach möglichen Glutnestern kam die Wärmebildkamera zum Einsatz.“
Bürgermeisterin lobt stark beanspruchte Ehrenamtliche
Vor Ort gewesen seien 13 Einsatzkräfte
und vier Fahrzeuge, darunter die Drehleiter, der Freiwilligen Feuerwehr Ronneburg sowie Kräfte der benachbarten Feuerwehr aus Großenstein. Gegen 11 Uhr sei der Einsatz beendet gewesen. Für die Kriminalpolizei ging die Arbeit aber weiter, sie ermittelt zur Brandursache.
„Ein Hoch auf unsere Feuerwehrleute, ihre Belastung ist wirklich groß in letzter Zeit“, sagte Ronneburgs
Bürgermeisterin Krimhild Leutloff (CDU), die sich vor Ort selbst ein Bild von den Löscharbeiten machte. Die zwischenzeitlichen Störungen habe sie nicht live mitbekommen. Dafür wisse sie sich glücklich, dass es die ehrenamtlichen Retter gibt, auf die sie und die Stadt sich verlassen könnten. Und das, obwohl sie mit zuletzt 150 Einsätzen im Jahr beinahe jeden zweiten Tag im Einsatz seien.