Thüringische Landeszeitung (Gera)
Abbruch wäre vernünftig
Der Saison-Abbruch für den Amateurfußball im gesamten Land rückt näher. Noch zögern die 21 Landesverbände und suchen nach einem Ausweg. Nach dem gemeinsamen Entschluss vom Freitag aber, den Spielbetrieb bis auf Weiteres auszusetzen, fällt es schwerer, an eine zeitnahe Wiederaufnahme des Spielbetriebes von Regionalliga bis Kreisklasse zu glauben..
Allein Wacker Nordhausen hätte noch 13 Spiele in dieser Saison zu bestreiten. Dass der Ball auch in Thüringen über den 19. April hinaus ruht, verschafft den Verbänden deshalb nur bedingt Zeit.
Vor allem aber brauchen sie Antworten. Es bedarf gesicherter Erkenntnisse, wie groß die Gefahr einer wieder schnell wachsenden Infektionsrate durch Fußballspiele ist. Nimmt man Aussagen von Experten, dass das Virus hauptsächlich über Tröpfchen übertragen wird, dürfte das Risiko in einer zweikampfbetonten Sportart wie Fußball extrem hoch sein. Abstand zu halten ist kaum möglich. Solange keine Schnelltests möglich sind oder ein Impfstoff vorliegt, scheint die Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr auf die Rasenplätze gering.
Das gilt gerade für den Nachwuchs. Welche Eltern und Trainer ließen angesichts der Ansteckungsgefahr ihre Sprösslinge aufs Feld? Ein Saison-Abbruch, so schmerzhaft er auch sein möge, ist wohl unvermeidbar und wäre für viele untere Spielklassen vernünftig.