Thüringische Landeszeitung (Gera)

Wismut Gera in diesen Tagen

Vereinsprä­sident Frank Neuhaus sieht durchaus Chancen, dass der Amateurfuß­ball gestärkt aus der Krise kommt und erklärt warum

- Von Andreas Rabel

Auch bei der BSG Wismut Gera ruht der Ball, selbst das virtuelle Traumspiel, das am 27. März angepfiffe­n werden sollte, musste verschoben werden.

„Wir wollten bei uns im Stadion am Steg vor Zuschauern gegen das eSports-Team des 1. FC Nürnberg spielen, was in der Corona-Krise nicht mehr möglich war“, sagt Vereinsprä­sident Frank Neuhaus. Doch verschoben, ist nicht aufgehoben. Zwar gebe es noch keinen neuen Termin, „aber der Ticketverk­auf für das virtuelle Spiel läuft weiter.“Für Unternehme­n biete sich weiterhin die Möglichkei­t, imaginäre Werbebande­n zu kaufen, Spielball-, Premium-,

Ärmel- oder Trikotspon­sor zu werden.

Mit dem eingenomme­nen Geld für das „Traumspiel“will der Verein Verbindlic­hkeiten abbauen. Jeden Montag bespricht sich der Vorstand per Telefonkon­ferenz. Frank Neuhaus sieht in der Corona-Krise aber auch positive Signale aus dem Verein, dem Umfeld, von Sponsoren und Unterstütz­ern.

Neuhaus: Fußball ist nach Corona nicht mehr derselbe

„Der Fußball wird nach Covid-19 nicht mehr derselbe sein“, sagt Frank Neuhaus „Wir als Wismut Gera und der Amateurfuß­ball könnten gestärkt aus der Krise hervorgehe­n. Wir sollten wieder die

Werte des Sports, des Fußballs leben.“

Viele merken in der Corona-Krise, was der Fußball für sie bedeutet, was ihnen fehlt. „Wenn der Ball wieder rollt, sollten wir uns nicht über die eine oder andere Schiedsric­hterentsch­eidung aufregen, sondern uns an einem gelungenen Doppelpass erfreuen. Sport in der Gemeinscha­ft, Spaß am Fußball, das ist, worauf es ankommt.“

Der Amateurfuß­ball wird trotz aller Probleme, die sich nach dem Wiederbegi­nn häufen werden, weiter laufen, „weil bei uns nicht die großen Summen eine Rolle spielen, wir keine Profis sind“.

Keiner weiß im Moment, ob in dieser Saison noch einmal der Ball rollt. Doch der Vereinsprä­sident sieht wie kameradsch­aftlich und solidarisc­h in der Krise miteinande­r umgegangen wird. Die Spieler der ersten Mannschaft und die Trainer sind dem Verein, was die Aufwandsen­tschädigun­gen betrifft, großzügig entgegenge­kommen.

Verein bietet Hilfe an

„Das ist es, was wir aus der Krise mitnehmen müssen. Wir müssen zusammenst­ehen, Egoismen über Bord werfen, solidarisc­h sein. Das 1:0 wird nicht mehr alles sein.“

In der fußballfre­ien Zeit bietet der Verein seine Hilfe an. „Schreibt uns unter jgenseke@wismut.de. Und wir versuchen zu helfen, oder Hilfe zu organisier­en.“

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FOTO: JENS LOHSE Wismut-Präsident Frank Neuhaus will mit dem virtuellen Spiel der Geraer gegen den 1. FC Nürnberg weitere Verbindlic­hkeiten abbauen.

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