Thüringische Landeszeitung (Gera)
Wismut Gera in diesen Tagen
Vereinspräsident Frank Neuhaus sieht durchaus Chancen, dass der Amateurfußball gestärkt aus der Krise kommt und erklärt warum
Auch bei der BSG Wismut Gera ruht der Ball, selbst das virtuelle Traumspiel, das am 27. März angepfiffen werden sollte, musste verschoben werden.
„Wir wollten bei uns im Stadion am Steg vor Zuschauern gegen das eSports-Team des 1. FC Nürnberg spielen, was in der Corona-Krise nicht mehr möglich war“, sagt Vereinspräsident Frank Neuhaus. Doch verschoben, ist nicht aufgehoben. Zwar gebe es noch keinen neuen Termin, „aber der Ticketverkauf für das virtuelle Spiel läuft weiter.“Für Unternehmen biete sich weiterhin die Möglichkeit, imaginäre Werbebanden zu kaufen, Spielball-, Premium-,
Ärmel- oder Trikotsponsor zu werden.
Mit dem eingenommenen Geld für das „Traumspiel“will der Verein Verbindlichkeiten abbauen. Jeden Montag bespricht sich der Vorstand per Telefonkonferenz. Frank Neuhaus sieht in der Corona-Krise aber auch positive Signale aus dem Verein, dem Umfeld, von Sponsoren und Unterstützern.
Neuhaus: Fußball ist nach Corona nicht mehr derselbe
„Der Fußball wird nach Covid-19 nicht mehr derselbe sein“, sagt Frank Neuhaus „Wir als Wismut Gera und der Amateurfußball könnten gestärkt aus der Krise hervorgehen. Wir sollten wieder die
Werte des Sports, des Fußballs leben.“
Viele merken in der Corona-Krise, was der Fußball für sie bedeutet, was ihnen fehlt. „Wenn der Ball wieder rollt, sollten wir uns nicht über die eine oder andere Schiedsrichterentscheidung aufregen, sondern uns an einem gelungenen Doppelpass erfreuen. Sport in der Gemeinschaft, Spaß am Fußball, das ist, worauf es ankommt.“
Der Amateurfußball wird trotz aller Probleme, die sich nach dem Wiederbeginn häufen werden, weiter laufen, „weil bei uns nicht die großen Summen eine Rolle spielen, wir keine Profis sind“.
Keiner weiß im Moment, ob in dieser Saison noch einmal der Ball rollt. Doch der Vereinspräsident sieht wie kameradschaftlich und solidarisch in der Krise miteinander umgegangen wird. Die Spieler der ersten Mannschaft und die Trainer sind dem Verein, was die Aufwandsentschädigungen betrifft, großzügig entgegengekommen.
Verein bietet Hilfe an
„Das ist es, was wir aus der Krise mitnehmen müssen. Wir müssen zusammenstehen, Egoismen über Bord werfen, solidarisch sein. Das 1:0 wird nicht mehr alles sein.“
In der fußballfreien Zeit bietet der Verein seine Hilfe an. „Schreibt uns unter jgenseke@wismut.de. Und wir versuchen zu helfen, oder Hilfe zu organisieren.“