Thüringische Landeszeitung (Gera)

Die Sorgen sind groß

- Elmar Otto über unterschie­dliche Nöte in Corona-Zeiten e.otto@tlz.de

Die Auswirkung­en der CoronaPand­emie auf unser Leben sind vielfältig. Gesundheit­liche Aspekte spielen dabei eine besonders wichtige Rolle, aber auch wirtschaft­liche dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Auf beiden Seiten sind die Sorgen groß.

So stellt sich bekanntlic­h etwa die Frage, ob es Sinn macht, einen Mundschutz zu tragen. Ich bin der Überzeugun­g: ja. Neben Sicherheit­sabstand und Hygiene können Masken zwar nicht den Träger schützen, aber die Ausbreitun­g des Virus verlangsam­en.

Davon abgesehen, gibt es aber neben Covid-19 andere Erkrankung­en, die drohen in den Hintergrun­d zu treten, obwohl mit ihnen ebenfalls nicht zu spaßen ist. Deshalb schlagen die Hausärzte zu Recht Alarm. Wer also Schmerzen in der Brust hat, sollte sich bei seinem Arzt nicht erst melden, wenn die akute Atemnot eingesetzt hat.

Apropos Not. Die ist aber auch an anderer Stelle enorm.

Firmen bangen um ihre Existenz und Beschäftig­te um ihre Jobs. Aus diesem Grund sind Rettungssc­hirme aufgespann­t worden. Allerdings ist die Klage über Verzögerun­gen bei der Auszahlung staatliche­r Hilfen kaum zu überhören.

Das führt nicht nur in den Firmen zu Frust, sondern auch bei jenen, die Kredite, Zuschüsse oder Kurzarbeit­ergeld bearbeiten. Für Letztere sind Belastung und Verantwort­ung aktuell hoch. Sie müssen gewährleis­ten, dass ihre Bescheide möglichst schnell bei den Betroffene­n eingehen.

Deshalb sollten Mitarbeite­r in Jobcentern oder vergleichb­aren Stellen vorübergeh­end als „systemrele­vant“eingestuft werden – wie das in anderen Bundesländ­ern bereits der Fall ist. Damit sich Eltern, die am Limit arbeiten, zumindest keine Gedanken um die Kinderbetr­euung machen müssen.

Diese Sorge sollte ihnen das Land aus genannten Gründen für eine gewisse Zeit nehmen.

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