Thüringische Landeszeitung (Gera)
Trotz Corona und Trockenheit: Thüringer Städte blühen
Tausende Frühlingsblüher und Sommerblumen sollen Farbe und ein gutes Gefühl in die Städte bringen
Stiefmütterchen, Hornveilchen, Vergissmeinnicht: Die Corona-Krise hat bislang keine großen Auswirkungen auf die Pflanzaktionen in Thüringer Städten. In Erfurt, Jena, Sonneberg und Mühlhausen etwa läuft die Bepflanzung wie üblich – wenn auch unter Einhaltung von Hygieneauflagen, wie eine Umfrage ergab.
Eine Ausnahme ist die Stadt Eisenach. Dort wird die Wechselbepflanzung seit einigen Jahren aus Kostengründen auf ein Minimum reduziert, wie Stadt-Sprecherin Janina Walter sagte. In der Kommune werden nur noch der historische Kartausgarten und Kübel im Stadtzentrum mit rund 13.000 verschiedenen Blumen versehen. Aufgrund des Klimawandels seien zudem viele Pflanz- und Rasenflächen in Blühwiesen umgewandelt worden, die nur einmal im Jahr gemäht werden.
„Kahle Stellen gibt es derzeit in Erfurt nicht“, sagte Stadt-Sprecherin Anja Schultz. Die Frühjahrsbepflanzung sei fast abgeschlossen – Ende Mai sollen die Sommerpflanzen folgen. Insgesamt werden rund 32.000 Stiefmütterchen, Tausendschönchen, Vergissmeinnicht und Goldlack gepflanzt. Im Herbst wurden fast 5000 Tulpen und weitere knapp 65.000 Blumenzwiebeln gesteckt. Als Reaktion auf die Trockenheit wird etwa im Hirschgarten eine Tröpfchenbewässerung installiert.
In Jena wurden Stadtsprecher Kristian Philler zufolge in den vergangenen zwei Wochen unter Hochdruck 100 unterschiedliche Bäume gepflanzt, um Verluste zu ersetzen, die durch die Trockenheit entstanden sind. Neben heimischen Baumarten wie Hainbuchen und Feldahorn wurden auch Lederhülsenbäume, holländische Ulmen und Zürgelbäume gepflanzt. Ebenfalls aufgrund der Trockenheit wurden junge Bäume am Robert-KochPlatz umgesetzt, um sie vor dem Fällen zu retten.
In Mühlhausen wurden rund 20.000 Stiefmütterchen, 1000 Hornveilchen und Tausendschönchen und 500 Vergissmeinnicht in die Erde gebracht.