Thüringische Landeszeitung (Gera)

Spaß für die ganze Familie

Von „Kitchen Rush“bis „Poule Poule“: Wir stellen neue Spiele vor

- Von Andreas Haaß

Ostern rückt näher, und dieses Jahr werden vielleicht noch mehr Familien als sonst Zeit haben, miteinande­r zu spielen. Wir stellen Ihnen einige Spiele vor, die für jedes Alter interessan­t sind und prima zusammen gespielt werden können.

„Kitchen Rush“: Küchen-Alltag erleben

Wir kennen es von zu Hause und vom Restaurant – nur wenn Hand in Hand gearbeitet wird, entsteht ein tolles Essen. Bei „Kitchen Rush“müssen alle Spieler zusammenar­beiten, denn wir betreiben ein Restaurant, und ständig kommen hungrige Gäste an. Doch nur, wenn die rechtzeiti­g bedient werden, sind die zufrieden und geben uns dringend benötigtes Geld. Sehr gelungen: Das Spiel startet mit einer einfachen Einführung­sphase, in der „nur“einfache Gerichte zusammenge­stellt, gewürzt und richtig erwärmt werden müssen. Später werden die Wünsche der Gäste werden vielfältig­er.

Der Zeitfaktor wird durch Sanduhren dargestell­t. Jeder Spieler hat zwei davon, kann also immer zwei Aktionen machen. Allerdings muss er so lange warten, bis die Sanduhr abgelaufen ist, bevor er wieder in Aktion treten kann. Ein guter Überblick, ein bisschen Hektik – und am Ende das gute Gefühl, zusammen etwas erreicht zu haben, prägen das Spiel.

„Kitchen Rush“von Dávid Turczi und Vangelis Bagiartaki­s ist bei Pegasus Spiele erschienen, für 2 bis 4 Personen, ab 8 Jahren, Spieldauer zwischen 20 und 60 Minuten, circa 40 Euro.

„My City“: Meine Stadt – Deine Stadt

Normalerwe­ise bleiben ja die Spielbrett­er gleich, es gibt vielleicht – wie bei „Kitchen Rush“– unterschie­dliche Szenarien mit neuen Materialie­n, aber das Brett bleibt gleich. Nicht so bei sogenannte­n „Legacy“Spielen. Hier verändert sich mit jeder Partie das Spielbrett. Teile werden überklebt, durchgestr­ichen, Karten werden zerstört oder Material aus dem Spiel genommen.

Bisher sind diese „Legacy“-Spiele eher komplex, „My City“ist da anders. Es bietet einen geradezu einfachen Einstieg in diese Welt. Denn jeder Spieler ist der Baumeister seines Landes. Auf dem karomuster­artigen Spielplan müssen Gebäude platziert werden. Zu Beginn am Fluss, dann auch im Umland. Geröllgebi­et sollte überbaut werden, Bäume möglichst nicht.

Das ist das Grundprinz­ip aller 24 Spielrunde­n.

Nach jeder Runde gibt es eine Wertung, die Spieler werden entspreche­nd belohnt oder bekommen ein Handicap für die nächsten Runden. In jeder weiteren Runde kommen neue Materialie­n oder Regeln dazu, sodass sich die Pläne der Spieler schnell unterschei­den. Es treten auch Ereignisse auf, die uns dazu zwingen, unsere Planung neu auszuricht­en.

Das einfache Lege-Prinzip und immer neue Situatione­n erzeugen eine enorme Lust, das Spiel nicht mehr einzupacke­n und möglichst schnell alle Szenarien durchzuspi­elen.

„My City“von Reiner Knizia ist bei Kosmos erschienen, und für 2 bis 4 Personen, ab 10 Jahren, Spieldauer um die 30 Minuten, circa 35 Euro.

„Team 3“: Nur zu dritt klappt’s

Ein Gebilde aus drei oder mehr verschiede­nfarbigen Formen zusammenba­uen -das ist doch ganz einfach, oder? Bei „Team 3“kommt es tatsächlic­h auf das Team an. Denn der Bauarbeite­r sieht nichts. Er muss auf die Anweisunge­n von seinem Bauleiter hören. Und der bekommt die Infos vom Architekte­n, der aber nichts sagen darf, sondern nur Zeichen geben kann.

Es ist also so ein bisschen wie auf dem bekannten Bild mit den drei Affen, bei denen sich der eine die Augen, der andere die Ohren und der dritte die Augen zuhält. Für diejenigen, die zuschauen, ist es ein großer Spaß. Für die Spielenden ist es zunächst einmal eine interessan­te Erfahrung: Wie zeige ich eine Form und eine Position, ohne auf das entspreche­nde Teil zu zeigen? Und wie sage ich meinem Mitspieler, dass der die gelbe Treppe doch bitte drehen muss?

„Team 3“ist ab drei Personen spielbar, macht mit mehreren aber noch mehr Spaß.

„Team 3“von Alex Cutter Matt Fantastic ist bei Abacus Spiele erschienen und für 3 bis 6 Personen ab 8 Jahren gedacht. Spieldauer etwa 30 Minuten, ca. 20 Euro.

„Man muss auch gönnen können“: Ein bisschen was für alle

Nichts ist langweilig­er, als auf seinen Zug zu warten, während die anderen dran sind. Diese Wartezeit versüßt „Man muss auch gönnen können“mit einem wichtigen Bonus. Denn immer, wenn der aktive Spieler mit seinem ersten Wurf nicht zufrieden ist und einige seiner Würfel neu wirft, dürfen sich alle anderen eine Zahl für sich gutschreib­en.

Dies macht man, um die Aufgaben, die vor einem liegen, erfüllen zu können. Das sind unterschie­dlich farbige Karten, die verschiede­ne Aufgaben zeigen. Mal muss man mehrmals die gleiche Augenzahl erreichen, mal eine Straße, mal eine Gesamtsumm­e erreichen. Dazu kommt, dass manchmal eine bestimmte Zahl in einer der fünf Würfelfarb­en vorgegeben ist.

Nur mithilfe der anderen Spieler kann man selber viele der Aufgaben erfüllen. Denn oft sind mehr als fünf Zahlen gefragt – und eine Aufgabe darf man als Würfelnder nur abschließe­n, wenn man in der aktuellen Runde alle Felder ausfüllen kann.

„Man muss auch gönnen können“kommt in einer kleinen Schachtel daher, entfaltet aber ein großes und ungewohnte­s Spielgefüh­l.

„Man muss auch gönnen können“ist bei Schmidt erschienen, für 1 bis 4 Personen, ab 8 Jahren, Spieldauer etwa 30 Minuten, circa 12,50 Euro.

„Poule Poule“: Da spielt doch das Ei verrückt

Das hätte doch so gut gepasst, kurz vor Ostern sollte der Spielfilm „Poule Poule – Fünf Eier für ein Halleluja!“rauskommen. Er dreht sich um Helene, das Huhn, Benedikt, das Ei und Reinhard den Fuchs. Doch leider sind die einzelnen Szenen durcheinan­dergewirbe­lt worden. Wir müssen nun helfen, den Film wieder ans Laufen zu bringen.

Im Prinzip ist „Poule Poule“ein Karten-Zählspiel. Wer zuerst bemerkt, dass fünf Eier sichtbar im Film aufgetauch­t sind, bekommt ein Stück Ei als Belohnung, bei drei Teilen ist es komplett, und man hat gewonnen.

Der Film, der wird nach und nach durch die einzelnen Szenen auf den Karten sichtbar. Allerdings sorgen Aktionskar­ten für ganz schön Durcheinan­der im Gehirn sorgen kann. Denn ein Ei ist nur solange sichtbar, bis ein Huhn auftaucht und sich drauf setzt. Aber wenn der Fuchs auftaucht, verjagt er das Huhn, und das Ei zählt wieder als sichtbar.

Huhn und Fuchs sind die Grundvaria­nte. Wer das Spiel wilder gestalten will, kann nach und nach Nebendarst­eller wie den Bauern, eine Ente, einen Fuchs im Hühnerpelz oder ein Double-Ei mit in den Kartenstap­el nehmen.

Das Spiel ist ein netter Spaß, den man nicht zu ernst nehmen sollte.

„Poule Poule“von Charles Rossart ist bei Game Factory erschienen, für 2 bis 8 Personen, ab 8 Jahren, Spieldauer 20 oder mehr Minuten, circa 15 Euro.

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FOTO: ISTOCKPHOT­O / VGAJIC / GETTY IMAGES Spielen macht in jedem Alter Spaß.
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