Thüringische Landeszeitung (Gera)
Helden des Alltags: Erzieherin Nicole Sorci
N ormalerweise würde es an diesem Morgen in der Gothaer Awo-Kita „Wirbelwind“turbulent zugehen, aber an diesem Tag sind nur zwei Kinder in der Notbetreuung. In der kommenden Woche werden es mehr sein, sagt die Leiterin, Nicole Sorci (44). „Unter den Eltern sind auch Mediziner, die ihre Kinder nicht zu uns bringen und andere Möglichkeiten finden“, bemerkt sie. „Um uns Erzieherinnen zu schützen, wie sie gesagt haben, weil es auch eine Zeit nach Corona gibt.“Das hat sie überrascht und berührt.
Der Kita-Alltag mit so wenigen Kindern ist eine besondere Herausforderung. „Sie brauchen mehr Anregungen, um bei Laune zu bleiben, ihnen fehlen ja ihre Freunde.“Die Kolleginnen sehen aber auch eine Chance in der Situation. „So können wir die Bedürfnisse und Interessen eines einzelnen Kindes einmal stärker in den Fokus nehmen.“
Natürlich müssen sie auch hier auf besondere Hygiene achten. Jedes Spielzeug wird vor und nach Gebrauch gereinigt, Tische und Stühle sowieso. Desinfektionsmittel heißt hier „Zauberschaum“, wie Viren übertragen werden, haben sie den Kindern mithilfe von Glitzerpuder erklärt. Man muss erfinderisch sein. „Die Kinder brauchen Abwechslung, Routine und Ruhe – das bekommen wir hin“, sagt Nicole Sorci.
Ihr Mann stammt aus Italien, das Thema Corona bewegt sie auch sehr persönlich. Von der Angst, selbst infiziert zu werden, lässt sie sich trotzdem nicht einfangen. Im Gegenteil. „Ich bin froh, dass ich jeden Tag in die Kita kommen und etwas tun kann“, sagt sie. So gehe es allen Kolleginnen. „Ich bin stolz auf meine Mädels.“