Thüringische Landeszeitung (Gera)
Ultras drohen in Traineraffäre
Fans tischen weitere Vorwürfe auf und unterstellen Geschäftsführer Chris Förster Wechselabsichten
„Kenny Verhoene wird kein einziges Fußballspiel mehr in Verantwortung an der Seitenlinie einer FCC-Mannschaft erleben! Bleiben auch jetzt personelle Konsequenzen aus, werden wir dafür sorgen.“Diese Drohung haben die Ultras des FC Carl Zeiss Jena veröffentlicht.
Sie greifen auch Vize-Präsident Frank Jauch an, der im Streben ums Präsidentenamt Vorwürfe gegen Kenny Verhoene und dessen Assistenten Jens Förster bagatellisiere. Bis jetzt habe keine Aufarbeitung stattgefunden. Die Ultras erheben in ihrer Erklärung auch weitere Vorwürfe gegen das Trainerteam. So sei eine Vielzahl verschreibungspflichtiger Schmerztabletten an Minderjährige ausgegeben worden. Im Trainingslager habe der Kader bewusst viel zu geringe Nahrungsmengen erhalten. Spieler seien systematisch mit nachgewiesenen Verletzungen im Trainings- und Spielbetrieb eingesetzt worden, behaupten die
Fans. Auch Geschäftsführer Chris Förster greifen sie an: Er habe sich im Laufe der Hinrunde auf eine Stelle bei Zweitligist Dynamo Dresden beworben. „Der damit belegte Abwanderungswunsch von Förster widerspricht seinen pseudo-loyalen Aussagen, in schlechten/schwierigen Phasen nicht das Handtuch zu werfen“, heißt es in der Erklärung. Die Quelle der Information will die Gruppierung nicht nennen.
„Es zeigt, wie unverfroren hier seitens der Ultraszene Lügen verbreitetet werden, um ein bestimmtes Stimmungsbild zu erzeugen“, sagt Förster. „Ich kann klipp und klar feststellen, dass ich mich weder mündlich oder schriftlich noch telefonisch um eine Stelle bei Dynamo Dresden oder einem anderem Verein beworben habe. Das erkläre ich gern auch eidesstattlich“, sagt Förster, der die FCC-Spielbetriebsgesellschaft leitet. Nach Informationen unserer Zeitung hatte sich ein ExGeschäftsstellenleiter des Vereins in Dresden beworben.