Thüringische Landeszeitung (Gera)

Gebührener­lass mit Zweifeln

Im Geraer Wirtschaft­sausschuss mahnt Finanzbürg­ermeister Kurt Dannenberg

- Von Christine Schimmel

Einstimmig empfiehlt der Wirtschaft­sausschuss dem Stadtrat die Entlastung der Geraer Gastronome­n von den Sondernutz­ungsgebühr­en bis Dezember. Trotz dieser Einigkeit gab es Kritik.

Falk Nerger (Die Liberalen) gab zu Bedenken, Vergünstig­ungen solcher Art auch auf andere von Corona

betroffene Gewerbe auszudehne­n. Oberbürger­meister Julian Vonarb (parteilos) pflichtete ihm in der Weise bei, dass er die Idee des Gebührener­lasses aus wirtschaft­licher Sicht grundsätzl­ich begrüße.

„Aber die Stadt befindet sich in der Haushaltss­icherung und ist verpflicht­et, alle Einnahmequ­ellen zu nutzen. Mit dem Aussetzen der Sondernutz­ungsgebühr­en schaffen wir eine ungleiche Behandlung anderer Gewerbetre­ibenden“, sagte er und meinte damit Modegeschä­fte und Wochenmark­tbetreiber.

Sein Vorschlag, die entstehend­e finanziell­e Lücke durch nicht verwendete Gelder aus dem Marketingt­opf auszugleic­hen, rief Finanzbürg­ermeister Kurt Dannenberg auf den Plan. Der warnte vor dem Hintergrun­d der Haushaltss­perre in aller Deutlichke­it vor dem Verbrauch anderer Mittel.

„Die vorgeschla­genen 200.000 Euro sind Bestandtei­l der gesperrten 11,5 Millionen“, sagte er. Würden Land und Bund in den nächsten Jahren nicht mit einem hohen zwei- bis dreistelli­gen Millionenb­etrag beispringe­n, werde ihm mit Blick auf Geras Finanzen schlecht, sagte er.

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