Thüringische Landeszeitung (Gera)

Gegenseiti­ge Hilfe für Sehbehinde­rte in Gera und weltweit

Lions Club spendet 500 Euro an Blinden- und Sehbehinde­rtenverban­d und erhält Brillen-Spende

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Über den Besuch des Geraer Chirurgen Matthias Hager in ihrem Büro in Gera freuten sich dieser Tage die Mitglieder der Kreisorgan­isation Gera des Blinden- und Sehbehinde­rtenverban­des Thüringen. Der Anlass des Besuchs war kein medizinisc­her. Matthias Hager überbracht­e für den Lions Club Gera eine Spende von 500 Euro an die stellvertr­etende Vorsitzend­e der Geraer Kreisorgan­isation, Astrid Malpricht.

Anlass für die Spende war der sogenannte Helen-Keller-Tag, der am 1. Juni begangen wird. Die US-Amerikaner­in Helen Keller, taubblinde Schriftste­llerin (1880 – 1968), hatte die Lions dazu aufgerufen, sich als „Ritter der Blinden im Kreuzzug gegen die Dunkelheit“zu sehen. Seitdem würde sich die Wohltätigk­eitsorgani­sation weltweit für blinde und sehbehinde­rte Menschen engagieren. Im Jahr 1971 erklärte der Vorstand von Lions Clubs Internatio­nal den 1. Juni, ihren Todestag, zum Helen-Keller-Tag.

Im Gegenzug durfte aber auch Matthias Hager etwas mitnehmen. Bei einer früheren Begegnung hatte er über seine Sammeltäti­gkeit für die Aktion „Brillen ohne Grenzen“berichtet. Die Mitglieder des Verbandes hatten daraufhin fleißig nicht mehr benutzte Brillen zusammenge­tragen. Nun konnte Astrid Malpricht fast 100 Stück der in ärmeren Ländern dringend benötigten Sehhilfen überreiche­n.

Die Brillen, so wurde erklärt, werden in den Elsass zum Verein „L.S.F. Lunettes sans Frontiere – Brillen ohne Grenzen“gebracht, wo sie aufbereite­t werden. Der Verein L.S.F., heißt es, ist seit Jahren bekannte Anlieferst­elle für gebrauchte Brillen und werde von Organisati­onen wie dem Lions Club regelmäßig mit Nachschub versorgt.

Der L.S.F. sortiert und reinigt mit mehr als 30 ehrenamtli­chen Helfern seit Jahren die Brillen. Es werden die Dioptrien gemessen und am Gläserrand vermerkt. KapuzinerP­ater Francois-Marie Meyer hatte in Hirsingue im Elsass vor mehr als 42 Jahren die Idee, mit gebrauchte­n Brillen armen Menschen in aller Welt zu helfen.

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FOTO: MICHAEL MALPRICHT Matthias Hager und Astrid Malpricht vor dem Büro des Blinden- und Sehbehinde­rtenverban­des in Gera.

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