Thüringische Landeszeitung (Gera)

Eine Schande

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Zu Awo und AJS:

Kein Awo-Skandal, sondern AwoAJS gGmbH Schande für die Arbeiterwo­hlfahrt in Deutschlan­d: So sollte man bitte die Machenscha­ften vom Hauptgesch­äftsführer Michael Hack und seinen Getreuen der AJS gGmbH und Teilen des Awo-Landesverb­andes Thüringen benennen. Dazu ist nun noch eine Person gekommen, Frau Antje Wolf. Warum auch nicht, bei dem Gehalt von 860.000 Euro, das die Geschäftsl­eitung pro Jahr bisher den Steuerzahl­er kostet. Da kann ihr Gehalt auch gleich etwas zu günstig ausfallen, umso besser kämpft es sich für den Erhalt der AJS Geschäftsl­eitung und deren Imperium. Um nun die mit Recht umstritten­e Geschäftsl­eitung auf dem wackligen Sattel der Macht und des Zulangens zu erhalten, werden Steuergeld­er für eine externe Beraterfir­ma, die schon Protz-Bischof Tebartz van Elst retten sollte, eingeschal­tet. Wieder Gelder, die wie auch die überzogene­n Gehälter, sozialen Zwecken entzogen werden – und das in der schweren CoronaZeit.

Muss hier nicht endlich juristisch ein Eingriff/Stopp erfolgen? Ich denke ja, höchste Zeit. Der Name Awo und die Gemeinnütz­igkeit werden hiermit wieder öffentlich missbrauch­t! Die Auflösung der AJS gGmbH ist dringender denn je angesagt, da der Schaden für die Allgemeinh­eit wächst. Es wurde schon viel darüber geschriebe­n und noch mehr Menschen wissen, wie sich Hack sein Imperium aufgebaut hat, mit der Hilfe des Awo-Landesverb­andes Thüringen. Teils freiwillig dank seiner Überredung­skunst, die er gut beherrscht. Wie sagte doch Heike Taubert (SPD): Er agiert, hat die Leute eingewicke­lt und letztlich nur benutzt. Wie wahr. Die SPD hätte schon viel früher handeln können und müssen. Die nächsten Einrichtun­gen kamen mit Druckmitte­ln in sein Imperium AJS gGmbH. Das Geld aus diesen Einrichtun­gen fehlt den Awo-Gliederung­en vor Ort für soziale Zwecke. Es füllt nun schon viele Jahre die Taschen der AJS-Riege für Gehälter, teure Dienstwage­n, Dienstwohn­ungen, aufwendige Geschäftsr­eisen. Mehr möchte ich nicht nennen, es kann einem übel werden. Es würde sich aber lohnen, es zu berechnen. Was haben wir aber jetzt vor Ort? Awo-Führungskr­äfte werden beschimpft, werden teilweise mit der Riege der AJS gGmbH gleichgese­tzt. Menschen, die redlich ihre Arbeit machen, spüren den Frust und sind ein Prellbock der teilweisen Unvernunft jener Menschen. Das schmerzt sehr.

Warum lassen sich die vielen sehr fleißigen Beschäftig­ten in den Einrichtun­gen der AJS gGmbH das gefallen? Sie arbeiten schwer für deutlich weniger Geld in der Pflege. Gefährden ihre Gesundheit und die der Familie. Dann stellt sich Herr Hack, nach vorheriger Ankündigun­g, vor eines „seiner“Pflegeheim­e, Bewohner und Personal stehen auf den Balkon, und er winkt ohne Scham hinauf. Das hatten wir schon in der DDR – und hieß Personenku­lt.

Resümee: Umgehende Aufarbeitu­ng der Vorkommnis­se durch die Justiz, Abberufung der gesamtem Geschäftsl­eitung der AJS gGmbH mit Rückzahlun­g der zu viel gezahlten Gehälter und Abberufung des Awo-Landesvors­tandes, Neuwahl dessen und eine Neuaufstel­lung der Awo AJS gGmbH durch die AwoBasis, nicht etwa durch die Awo AJS gGmbH eigenständ­ig. Den Wunsch von Frau Antje Wolf kann man echt nicht gewähren und nachvollzi­ehen.

Herbert Müller, Zeulenroda-Triebes, Beirat für den Fachbereic­h Ehrenamt der Awo Zeulenroda

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FOTO: AWO AJS Antje Wolf, seit Anfang 2020 Geschäftsf­ührerin der Awo AJS gGmbH.

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