Thüringische Landeszeitung (Gera)
Wiedersehen im Kindergarten
Nach der Notbetreuung gilt in den Geraer Kindergärten nun „eingeschränkter Regelbetrieb“
Wenn in Dorna statt zuletzt 15 nun wieder fast alle 40 Kinder bei strahlendem Sonnenschein durch ihren mit Flatterband abgetrennten Bereich im Garten toben, dann ist „eingeschränkter Regelbetrieb“. Auch für den vergleichsweise kleinen Johanniter-Kindergarten „Am Negisbach“in dem Geraer Ortsteil konnte am Dienstag nach dem Ende der Notbetreuung ein nächster Schritt in Richtung Normalität gegangen werden.
„Bis auf ganz wenige Kinder waren alle wieder da“, sagte Kita-Leiterin Andrea Jung. Eingeschränkter Regelbetrieb umfasse in Dorna vor allem die Verkürzung der Öffnungszeiten auf 7.30 bis 15.30 Uhr, statt 6 bis 17 Uhr. „Zum Glück sind wir damit bei acht Stunden“, meint sie mit Blick auf die jüngsten Ankündigungen aus dem Land, ab 15. Juni mindestens diese acht Stunden Betreuung täglich zu gewährleisten.
„Die Landesregierung diskutiert derzeit Schritte zur Erweiterung des Betreuungsangebots im Rahmen des eingeschränkten Regelbetriebs“, erklärt die Geraer Stadtverwaltung dazu: „Unter den Vorschlägen ist auch ein tägliches Betreuungsangebot für alle Kinder von mindestens acht Stunden ohne Wechselmodell. Inwieweit dies beschlossen wird, muss allerdings abgewartet werden.“Man unterstütze – unter Berücksichtigung von Hygieneund Infektionsschutzregeln – alle Bemühungen, Kitas wieder in den Regelbetrieb zu überführen, heißt es von der Stadt auf die Frage, wie die Verwaltung zu diesem Vorschlag steht.
Zumindest ist man dieser „Normalität“einen großen Schritt näher gekommen: Zum Dienstag konnten bereits 2727 Kinder wieder in den Kindergärten begrüßt werden, was laut Stadt 69,67 Prozent der belegten Plätze entspreche.
Nach der jüngsten Sitzung der AG Kita mit Vertretern von Trägern, Eltern und Jugendamt hieß es, dass es einige wenige Geraer Kindergärten gebe, die noch an Wechselmodellen für den „eingeschränkten Regelbetrieb“festhielten, während der Großteil der 40 Geraer Kitas eine tägliche Betreuung aller Kinder mit Einschränkungen bei Öffnungszeiten und räumlichen Veränderungen gewährleisten konnten.
Das Jugendamt hatte den Trägern dafür Unterstützung zugesagt, gegebenenfalls auch „durch personelle oder räumliche Möglichkeiten“zugesagt. „Bisher hat sich kein Träger gemeldet, um diese Unterstützungsleistungen konkret anzufordern“, heißt es dazu von der Stadt.
Von einem „atmenden Prozess“mit fortlaufenden Anpassungen in den Kindergärten spricht Stadtelternsprecher Kristian Bartsch. Die Rückmeldungen, die er an Tag eins des „eingeschränkten Regelbetriebs“erhielt, seien durchweg positiv gewesen, allerdings alle bezogen auf Kitas mit Fünf-Tage-Modell. Was die Ankündigung aus Erfurt angeht, so wolle auch er zunächst Belastbares abwarten.