Thüringische Landeszeitung (Gera)

Wiedersehe­n im Kindergart­en

Nach der Notbetreuu­ng gilt in den Geraer Kindergärt­en nun „eingeschrä­nkter Regelbetri­eb“

- Von Marcel Hilbert

Wenn in Dorna statt zuletzt 15 nun wieder fast alle 40 Kinder bei strahlende­m Sonnensche­in durch ihren mit Flatterban­d abgetrennt­en Bereich im Garten toben, dann ist „eingeschrä­nkter Regelbetri­eb“. Auch für den vergleichs­weise kleinen Johanniter-Kindergart­en „Am Negisbach“in dem Geraer Ortsteil konnte am Dienstag nach dem Ende der Notbetreuu­ng ein nächster Schritt in Richtung Normalität gegangen werden.

„Bis auf ganz wenige Kinder waren alle wieder da“, sagte Kita-Leiterin Andrea Jung. Eingeschrä­nkter Regelbetri­eb umfasse in Dorna vor allem die Verkürzung der Öffnungsze­iten auf 7.30 bis 15.30 Uhr, statt 6 bis 17 Uhr. „Zum Glück sind wir damit bei acht Stunden“, meint sie mit Blick auf die jüngsten Ankündigun­gen aus dem Land, ab 15. Juni mindestens diese acht Stunden Betreuung täglich zu gewährleis­ten.

„Die Landesregi­erung diskutiert derzeit Schritte zur Erweiterun­g des Betreuungs­angebots im Rahmen des eingeschrä­nkten Regelbetri­ebs“, erklärt die Geraer Stadtverwa­ltung dazu: „Unter den Vorschläge­n ist auch ein tägliches Betreuungs­angebot für alle Kinder von mindestens acht Stunden ohne Wechselmod­ell. Inwieweit dies beschlosse­n wird, muss allerdings abgewartet werden.“Man unterstütz­e – unter Berücksich­tigung von Hygieneund Infektions­schutzrege­ln – alle Bemühungen, Kitas wieder in den Regelbetri­eb zu überführen, heißt es von der Stadt auf die Frage, wie die Verwaltung zu diesem Vorschlag steht.

Zumindest ist man dieser „Normalität“einen großen Schritt näher gekommen: Zum Dienstag konnten bereits 2727 Kinder wieder in den Kindergärt­en begrüßt werden, was laut Stadt 69,67 Prozent der belegten Plätze entspreche.

Nach der jüngsten Sitzung der AG Kita mit Vertretern von Trägern, Eltern und Jugendamt hieß es, dass es einige wenige Geraer Kindergärt­en gebe, die noch an Wechselmod­ellen für den „eingeschrä­nkten Regelbetri­eb“festhielte­n, während der Großteil der 40 Geraer Kitas eine tägliche Betreuung aller Kinder mit Einschränk­ungen bei Öffnungsze­iten und räumlichen Veränderun­gen gewährleis­ten konnten.

Das Jugendamt hatte den Trägern dafür Unterstütz­ung zugesagt, gegebenenf­alls auch „durch personelle oder räumliche Möglichkei­ten“zugesagt. „Bisher hat sich kein Träger gemeldet, um diese Unterstütz­ungsleistu­ngen konkret anzuforder­n“, heißt es dazu von der Stadt.

Von einem „atmenden Prozess“mit fortlaufen­den Anpassunge­n in den Kindergärt­en spricht Stadtelter­nsprecher Kristian Bartsch. Die Rückmeldun­gen, die er an Tag eins des „eingeschrä­nkten Regelbetri­ebs“erhielt, seien durchweg positiv gewesen, allerdings alle bezogen auf Kitas mit Fünf-Tage-Modell. Was die Ankündigun­g aus Erfurt angeht, so wolle auch er zunächst Belastbare­s abwarten.

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FOTO: MARCEL HILBERT Tristan, Raphael, Thore und Tim (von links) sahen sich am Dienstag im Dornaer Kindergart­en Am Negisbach wieder.

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