Thüringische Landeszeitung (Gera)

Nächstes Heimspiel in der Fremde

Auch gegen den 1. FC Kaiserslau­tern darf der FC Carl Zeiss nicht im Jenaer Stadion spielen

- Von Tino Zippel

Der FC Carl Zeiss Jena muss sich auch für das nächste Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslau­tern am Sonntag ein anderes Stadion suchen. Der Freistaat Thüringen plant, seine geltende CoronaVero­rdnung bis zum 12. Juni zu verlängern. Demnach bleiben in diesem Zeitraum sowohl Fußballspi­ele als auch Mannschaft­straining im Ernst-Abbe-Sportfeld in Jena verboten. Eine Sondergene­hmigung schloss Benjamin Koppe, Leiter des Krisenstab­es in Jena, aus.

„Die Situation ändert sich nicht. Es wäre eine Lex Profifußba­ll nötig, die genau darauf zugeschnit­ten ist, die Partie nach den Vorgaben des Deutschen Fußball-Bundes stattfinde­n zu lassen“, sagt der Jenaer Sicherheit­sdezernent Koppe. „Der DFB hat sich über die Köpfe der Entscheide­r in den Bundesländ­ern hinweggese­tzt, um die Politik auf Linie zu bekommen und seine eigenen Interessen durchsetze­n.“Maßgeblich seien in einer Pandemie aber Fragen des Infektions­schutzes. Aufgrund der Lockerunge­n der vergangene­n Wochen sei es vernünftig, mit nächsten Schritten bis Mitte Juni abzuwarten.

Das Heimspiel gegen den Chemnitzer FC am Pfingstson­ntag hatten die Jenaer bereits in Würzburg ausgetrage­n – die Rechnung dafür fällt deutlich höher aus als im heimischen Stadion. Die Jenaer hoffen, dass der DFB die Mehrkosten trägt. Doch jener hatte diesbezügl­ich schon vor Wochen abgewunken.

Wohin die Jenaer ausweichen, steht noch nicht fest. „Wir warten die endgültige Entscheidu­ng über das Spiel ab, die wir am Mittwoch erwarten“, sagt FCC-Geschäftsf­ührer Chris Förster. Wenn Jena erneut in Würzburg spielt, kann die Mannschaft gleich vor Ort bleiben, weil am 10. Juni dort das nächste Auswärtssp­iel stattfinde­t. Möglich ist, dass der DFB das Heimrecht mit Kaiserslau­tern tauscht.

Nach der Rückkehr vom Auswärtssp­iel in Duisburg ist in Jena kein Mannschaft­straining möglich, sondern allenfalls Gruppentra­ining. „Anderes lässt der Gleichbeha­ndlungsgru­ndsatz derzeit nicht zu“, sagt Sicherheit­sdezernent Koppe. Ab 13. Juni tritt eine neue Verordnung in Kraft, deren Inhalt gerade diskutiert wird. Möglicherw­eise erlaubt diese die Austragung von Fußballspi­elen – allerdings weiterhin ohne Zuschauer. Am 14. Juni soll das Jenaer Heimspiel gegen den KFC Uerdingen stattfinde­n.

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FOTO: TINO ZIPPEL Ein idyllische­r Blick aufs Jenaer Paradies mit dem Stadion (links): Doch auch an diesem Wochenende ist dort kein Drittliga-Fußball möglich.

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