Thüringische Landeszeitung (Gera)
Dritte AJS-Geschäftsführerin will gehen
Tochterunternehmen der Thüringer Arbeiterwohlfahrt steht nun führungslos da
Von Sibylle Göbel und Fabian Klaus
Der Druck auf die Dritte im Bunde ist offenbar zu groß geworden: Mit Antje Wolf hat nun auch die noch verbliebene Geschäftsführerin des Thüringer Awo-Tochterunternehmens AJS gGmbH um ihre Abberufung zum 30. Juni gebeten. Das haben auf Anfrage dieser Zeitung
sowohl die Erfurter Awo-Kreisvorsitzende Elvira Diebold als auch Awo-Landessprecher Dirk Gersdorf bestätigt. Die Gesellschaftsversammlung der AJS wird heute über die Bitte befinden, im Landesvorstand war sie gestern Abend Thema.
Bereits am vergangenen Freitag hatten die langjährigen AJS-Chefs Michael Hack und Achim Ries um ihre Abberufung zum 30. Juni ersucht; ursprünglich wollten beide erst Ende des Jahres in den Ruhestand gehen. Eine Prüfung des AwoBundesverbandes hatte ergeben, dass die Gehälter von Hack und Ries ebenso wie die von Wolf, AJSProkurist Sebastian Ringmann und Awo-Landesgeschäftsführer Ulf Grießmann deutlich über dem liegen, was nach den Awo-Vergütungsrichtlinien als angemessen gilt. Da das aber nicht nur dem Ansehen des Sozialverbandes schade, sondern auch dessen Gemeinnützigkeit gefährde, nahm der Druck auf die AJSwie auf die Landesverbandsspitze seitens des Bundesverbandes und auch vieler Thüringer Mitglieder und Mitarbeiter immer weiter zu.