Thüringische Landeszeitung (Gera)

Lufthansa vor harten Einschnitt­en

Mindestens 10.000 Arbeitsplä­tze in Gefahr

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Die 138.000 Beschäftig­ten der Lufthansa müssen sich auf Einschnitt­e einstellen. Das von der Corona-Krise hart getroffene Unternehme­n habe rechnerisc­h deutlich mehr als 10.000 Stellen, sagte Konzernche­f Carsten Spohr. Wie viele Jobs gestrichen würden, hänge auch von den Verhandlun­gen mit den Gewerkscha­ften ab. Kündigunge­n will Lufthansa so weit wie möglich vermeiden. „Wir wollen weniger Arbeit anders verteilen“, sagte Spohr.

Obwohl der Konzern seine Fixkosten um ein Drittel gesenkt hat, fließen jeden Monat etwa 800 Millionen Euro ab. Anfang Mai beliefen sich die flüssigen Mittel laut Spohr auf vier Milliarden Euro. Davon gehören 1,8 Milliarden Euro eigentlich Kunden, die auf Erstattung­en für stornierte Flüge warten. Spohr entschuldi­gte sich, dass die Rückerstat­tung „so langsam geht“.

Die Nachfrage nach Flugreisen werde nur schrittwei­se wieder anziehen. Kommendes Jahr dürften noch 300 der 763 Flugzeuge des Konzerns am Boden bleiben, im Jahr 2022 noch 200 Maschinen.

Wegen der gelockerte­n Reisebesti­mmungen verzichten die Berliner Flughäfen unterdesse­n auf die geplante vorübergeh­ende Schließung des Flughafens Tegel. Dieser soll nun doch bis zur Eröffnung des Hauptstadt­flughafens BER im Herbst am Netz bleiben.

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