Thüringische Landeszeitung (Gera)

Hochwasser­schutz verändert das Untermhäus­er Gesicht

Mauer am Gries soll nun 2021 vollendet werden

- Von Sylvia Eigenrauch und Christine Schimmel

Seit 18 Mai wird an der Hochwasser­schutzmaue­r am Gries wieder gebaut. „Wir haben nach zähen und langwierig­en Verhandlun­gen einen guten Kompromiss gefunden“, sagt Karin Baumann, Geschäftsf­ührerin der Baumann Bau GmbH aus Plauen. Ihre Firma musste am 23. September 2019 die Arbeiten auf der Baustelle des Thüringer Landesamte­s für Umwelt, Bergbau und Naturschut­z einstellen, weil sich die alte Mauer als nicht standfest erwies.

Nun soll das 247 Meter lange Bauwerk aus dem Jahr 1924 ersetzt werden. Die neue Mauer wird laut Landesamt 31 Zentimeter höher errichtet und im Sichtberei­ch mit originalen Grauwackes­teinen verblendet. Die Mehrkosten werden mit etwa 167.000 Euro angegeben.

Die neue Mauer am Gries soll einschließ­lich Geh-, Radweg und Straße Mitte Mai 2021 fertiggest­ellt sein. Die Neubepflan­zung sei dann für Oktober/November 2021 geplant.

Einwohnerv­ersammlung­en für nächsten Abschnitt im Herbst

Auch auf dem Abschnitt zwischen Cubabrücke und Franzosenb­rücke kommt man jetzt gut voran, berichtet Frank Schirmer von der Thüringer Landgesell­schaft mbH (ThLG). Zwar hätten sich Verzögerun­gen ergeben, etwa durch längere Ausschreib­ungsdauern, Baugrundun­tersuchung­en in größerer Tiefe und personelle Engpässe in Planungsbü­ros. „Trotzdem haben sich nur wenige Details der Planungen geändert“, sagt er über die in drei Bauabschni­tten unterteilt­en Flutschutz­maßnahmen, für die im dritten Quartal des Jahres informiere­nde Einwohnerv­ersammlung­en geplant sind. Rechtsseit­ig der Elster flussabwär­ts beginnt eine Profilaufw­eitung hinter der Uferstraße und den drei Häusern der Kantstraße bis zur Bahnbrücke. Die Kleingärte­n müssen für großräumig­en Bodenabtra­g weichen. Eingefasst von einer bis 1,30 Meter niedrigen Mauer entlang der Kantstraße wird die Uferböschu­ng flach ansteigen. „Die Blickbezie­hungen zum Fluss bleiben bestehen“, so Schirmer. Mit Kleingärtn­ern ist man in der Abstimmung,

der Großteil wechselt in andere Parzellen. Bis Ende 2020 sollen alle Vereinbaru­ngen stehen, dann startet 2021 das wasserrech­tliche Planfestst­ellungsver­fahren.

Links der Elster flussabwär­ts entsteht eine Hochwasser­schutzwand ab der gelben Brücke. „Dort müssen auch Bäume gefällt werden. Neupflanzu­ngen sind aber vorgesehen“, heißt es. Damit die Mauer hier nicht so hoch werden muss, wird auf dem rechten Elsterufer so stark Boden abgetragen. Ab der Abzweigung Paul-Vogel-Weg ist der Abtrag des vorhandene­n Deiches mit dem Radweg geplant. Am weiter westlich führenden Weg an den Kleingärte­n entsteht dafür ein neuer Deich. Ein auf dem Abschnitt einzeln stehendes Haus konnte das Land bereits 2019 kaufen. Mit dem Eigentümer ist Mietrecht bis 2023 vereinbart, danach folgen Abriss und die Verfüllung eines Teiches. Mit vom Deichbau betroffene­n Kleingärtn­ern befindet sich die ThLG noch im Einigungsp­rozess. Auch ein in der Leibnizstr­aße 55 im Wege stehendes Gebäude ist schon leer gezogen und abrissbere­it. „Wichtig ist, dass solche Konfliktpu­nkte geklärt sind“, findet Frank Schirmer die Voraussetz­ungen zum Bau der Flutschutz­anlagen größtentei­ls erfüllt.

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FOTO: CHRISTINE SCHIMMEL Die historisch­e Flutschutz­mauer am Gries in Gera-Untermhaus, die dem Hochwasser im Juni 2013 noch standhielt, wird nun doch komplett ersetzt.

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