Thüringische Landeszeitung (Gera)
Die Zukunft des Bankers
Eine Ausbildung zur Bankkauffrau/zum Bankkaufmann ist attraktiv. Kommunikation und Vertrauen spielen eine große Rolle
Auch wenn Maschinen und Roboter viele Aufgabenfelder übernehmen können und die Arbeitswelt verändern werden, ist menschliche Kommunikation immer noch etwas, das für den Menschen einzigartig ist. Kommunikation ist nicht nur ein reiner Informationsaustausch, sondern auch von Emotionen bestimmt, die eine gewisse Vertrauensbasis voraussetzt. Auf dieser Vertrauensbasis möchten Kunden gerne persönlich beraten werden und der Kundenberater hat so die Möglichkeit, auf die individuellen Bedürfnisse und Probleme einzugehen. Weder Maschine noch Roboter können jemals ein persönliches individuelles Gespräch ersetzen. Vor allem, wenn es ums Geld geht, zum Beispiel bei Themen wie Altersvorsorge, Investmentfonds oder Krediten, bevorzugen die meisten doch eher einen vertrauensvollen Berater an der Seite, der einem das Gefühl von Sicherheit gibt und die Gewissheit, dass das eigene Geld gut aufgehoben ist.
Ein großer Vorteil der Bankausbildung ist, dass sie nicht nur ein wirtschaftliches Verständnis und die Grundkenntnisse vermittelt, die einem später in der Karrierelaufbahn weiterhelfen, sondern auch ein breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten
bietet: Dazu zählen beispielsweise Vertrieb und Marketing, Beratung und Betreuung von Privat- und Firmenkunden, die Vermittlung von Bankleistungen, aber auch Neue Medien, Kommunikation und Personalwesen, um nur einige Themen zu nennen. Wichtige Voraussetzung für eine Ausbildung ist der unbedingte Wille, mit Menschen zu arbeiten, denn das zeichnet den Arbeitsalltag aus. Das Zugehen auf Kunden, der persönliche Kontakt und die kompetente Beratung gehören zu den Haupttätigkeiten eines Bankers, aber auch Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen, ein mathematisches Grundverständnis und gute Deutsch- und Englischkenntnisse sowie sehr gute digitale Fähigkeiten sind für die Ausbildung unabdingbar. Die duale Ausbildung dauert drei Jahre. Um sich in diesen Themenbereichen nach der Ausbildung zu spezialisieren, bieten die Banken Weiterbildungsmöglichkeiten bis hin zum Studium an. So kann man später auch gehobene Führungspositionen erreichen. Die Vielseitigkeit der Ausbildung und des Berufsfeldes eröffnet viele Karriereoptionen und ist somit ein großer Pluspunkt für die Zukunft. Was manchmal vergessen wird ist, dass der digitale Wandel eine positive Chance für die Entwicklung des Bankenwesens ist. So wie jedes Berufsfeld wird sich auch der Bankerberuf an die digitale Entwicklung und die neuen Aufgabenfelder anpassen. Die Bankberatung hat sich in den letzten Jahren sehr gewandelt. Diesem Umstand wird auch mit der ab 1. August 2020 geltenden neuen Ausbildungsordnung Rechnung getragen. Aufgabenbereiche werden dabei geschärft, der ganzheitlichen Beratung wird mehr Aufmerksamkeit gewidmet und der Ausbildungsbereich, der eher interne Bereiche berührt, wird gekürzt. Die Kunden können sich auf eine ganzheitliche und umfassende Beratung in allen Lebenslagen freuen. Beispielsweise muss eine Beratung nicht mehr nur in der Bankfiliale stattfinden, sondern kann auch bequem von zu Hause aus vor dem Bildschirm, Smartphone oder Tablet durchgeführt werden. Durch die Simulation virtueller Realitäten entsteht ein neues Beratungskonzept, das zum
Beispiel bei der Baufinanzierung eine große Rolle spielt. So können Immobilien virtuell in Form eines 360-Grad-Rundgangs besichtigt werden. Es werden sich auch innerhalb des Bankenwesens neue Berufsfelder ergeben. Wie man sieht, ist der Beruf in seinem Aufgabenfeld auf jeden Fall flexibel genug, um sich weiterzuentwickeln und sich an die digitale Welt anzupassen.
Die Ausbildung zur Bankkauffrau/zum Bankkaufmann ist heute attraktiver denn je. So beträgt die Ausbildungsvergütung im ersten Ausbildungsjahr über 1000 Euro. Außerdem genießt der Azubi durch die Anwendung des Tarifvertrages für Auszubildende im öffentlichen Dienst (beispielsweise Sparkassen) viele Vorteile.