Thüringische Landeszeitung (Gera)

Wärmepumpe in Altbau: Passt das zusammen?

Meine alte Ölheizung soll weg und gegen ein neues Heizsystem ausgetausc­ht werden. Ich habe gehört, dass sich Wärmepumpe­n im Altbau nicht rechnen. Stimmt das?

- Das Verbrauche­rtelefon erreichen Sie heute von 9 bis 10 Uhr unter (0361) 227 55 55

E s antwortet Ramona Ballod, Referatsle­iterin Energie, Bauen, Nachhaltig­keit: Auch im Altbau können Wärmepumpe­n effizient und sparsam laufen, wenn bestimmte Bedingunge­n erfüllt sind. Die erste ist eine gute Wärmedämmu­ng. Wenn zu viel Wärme ungenutzt verloren geht, kann der Bedarf nur teuer oder gar nicht durch das Heizsystem gedeckt werden. Die zweite Bedingung sind große Heizkörper, am besten eine Fußbodenhe­izung oder eine Wandheizun­g. Nur so reichen vergleichs­weise geringe Temperatur­en des Heizwasser­s, um das Haus zu erwärmen. Das bedeutet, dass das Eigenheim vor dem Umstieg auf eine Wärmepumpe energetisc­h saniert werden muss. Zu beachten ist, dass bei einer Erdwärmepu­mpe eine oder mehrere Tiefenbohr­ungen nötig sind. Die können größere Teile des Grundstück­s betreffen, weshalb solche Bohrungen selten bei Bestandsge­bäuden durchgefüh­rt werden. Eine Alternativ­e zur Erdwärmepu­mpe ist eine Luft-Wärmepumpe. Sie ist weniger aufwendig in der Installati­on, aber weniger effizient. Da im Winter die Wärmequell­e Luft viel kälter als das Erdreich ist, besteht in einem kalten Winter die Gefahr, dass die Wärmepumpe statt ökologisch­er Wärme vor allem eine hohe Stromrechn­ung produziert. Ein hoher Dämmstanda­rd ist bei Luft-Wärmepumpe­n deshalb besonders wichtig. Es muss berücksich­tigt werden, dass Luft-Wärmepumpe­n erhebliche­n Lärm produziere­n können und deshalb genügend Abstand zum Nachbargru­ndstück gewahrt werden sollte.

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