Thüringische Landeszeitung (Gera)
Wärmepumpe in Altbau: Passt das zusammen?
Meine alte Ölheizung soll weg und gegen ein neues Heizsystem ausgetauscht werden. Ich habe gehört, dass sich Wärmepumpen im Altbau nicht rechnen. Stimmt das?
E s antwortet Ramona Ballod, Referatsleiterin Energie, Bauen, Nachhaltigkeit: Auch im Altbau können Wärmepumpen effizient und sparsam laufen, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. Die erste ist eine gute Wärmedämmung. Wenn zu viel Wärme ungenutzt verloren geht, kann der Bedarf nur teuer oder gar nicht durch das Heizsystem gedeckt werden. Die zweite Bedingung sind große Heizkörper, am besten eine Fußbodenheizung oder eine Wandheizung. Nur so reichen vergleichsweise geringe Temperaturen des Heizwassers, um das Haus zu erwärmen. Das bedeutet, dass das Eigenheim vor dem Umstieg auf eine Wärmepumpe energetisch saniert werden muss. Zu beachten ist, dass bei einer Erdwärmepumpe eine oder mehrere Tiefenbohrungen nötig sind. Die können größere Teile des Grundstücks betreffen, weshalb solche Bohrungen selten bei Bestandsgebäuden durchgeführt werden. Eine Alternative zur Erdwärmepumpe ist eine Luft-Wärmepumpe. Sie ist weniger aufwendig in der Installation, aber weniger effizient. Da im Winter die Wärmequelle Luft viel kälter als das Erdreich ist, besteht in einem kalten Winter die Gefahr, dass die Wärmepumpe statt ökologischer Wärme vor allem eine hohe Stromrechnung produziert. Ein hoher Dämmstandard ist bei Luft-Wärmepumpen deshalb besonders wichtig. Es muss berücksichtigt werden, dass Luft-Wärmepumpen erheblichen Lärm produzieren können und deshalb genügend Abstand zum Nachbargrundstück gewahrt werden sollte.