Thüringische Landeszeitung (Gera)
Blut wird fließen
Bücher, die Ulla Spörl schreibt, haben oft einen Bezug zu Gera. So hat die Autorin unter anderem eine Roman-Tetralogie über Otto Dix vorgelegt. Ihre Krimis führen auch immer wieder in die Stadt an der Weißen Elster, obwohl einige in England spielen.
W oran arbeiten Sie?
Mein zwölfter Roman ist gerade im Lektorat des Greifenverlages in Weimar. Sein Arbeitstitel lautet „Frisches Blut“. Der Krimi handelt von einem Verbrechen, das zum traditionellen Höhlerfest in Gera passiert. Dort sind dieses Mal auffallend viele hübsche Mädchen unterwegs. Und eines aus der Modelagentur Villa Graf wird ermordet und im Müllcontainer abgelegt.
W arum spielt der Krimi ausschließlich in Gera?
Der Verlag hat mich angefragt, ob ich für ihre Reihe der Greifenkrimi, schreiben könnte. Und die ist regional konzipiert. Einen reinen GeraKrimi gab es ja noch nicht. Ich habe mich auf dem Höhlerfest umgesehen, dann kam mir spontan die Idee, das Verbrechen an diesen Schauplatz zu verlegen. Wenn alles klappt, erscheint das Buch im nächsten Jahr. Wegen der CoronaKrise haben eben auch die Verlage wie alle anderen Branchen mit Umsatzeinbußen zu kämpfen.
W o haben Sie das Buch geschrieben, in England?
Nein, an meinem Schreibtisch in Gera. Ich bin zwar oft in Großbritannien, aber Regionales muss vor Ort entwickelt werden. Mein letzter Besuch in England und Schottland war 2019, dann kam der Virus. Das Land ist zu meiner zweiten Heimat geworden. Ich bin zwar hier geboren, doch meine ethnische DNA besagt, ich habe zu 40 Prozent englische Wurzeln. Vielleicht liegt darin begründet, dass ich die Schriftstellerin Agatha Christie so mag. Mir gefallen die verworren und spannenden Geschichten, das Legen von falschen Spuren und unerwartete Wendungen. Mein erster Krimi „Verstrickungen“ein Vierteiler, führte nach England.