Thüringische Landeszeitung (Gera)

Straßenmus­ik auf Daten-Autobahn

Sechs Stunden abwechslun­gsreiche Musik aus Gera – so wird die digitale Fête de la Musique

- Von Marcel Hilbert

Am 21. Juni steigt in Gera wieder die Fête de la Musique. Nein, Musik auf der Straße wird es bei dem Straßenmus­ikfest zum Sommerbegi­nn nicht in gewohnter Art geben: keine Musiker zum Anfassen, keine Innenstadt, die an allen Ecken und Enden in einem anderen Stil erklingt, keine großen Gruppen von Musikfreun­den, die an einem lauen Sommeraben­d das Zentrum füllen. Noch ist Corona und es gilt, große Ansammlung­en zu vermeiden. Deshalb werden in Gera mehrere Musikforma­tionen auf der digitalen Straße spielen.

Mit dem OnlinePort­al „about Gera“hat sich der Fête-Organisati­onsVerein „Musik für Gera“einen Partner gesucht, der sich mit digitalen Konzerten in der Corona-Krise bereits seine Sporen verdient hat. Musikern, die an besonderen Orten ihre Songs spielen, wurden und werden von Soundtechn­ikern und vielen Kameras inklusive Drohne begleitet. So gab es am Männertag Live-Techno von Schloss Osterstein. Meist werden die Konzerte aber „vorproduzi­ert“und später im Internet übertragen. So ist es auch am 21. Juni geplant, sagt Lucas Fischer vom „about Gera“-Team, das hier mit Christian Güpner von der Geraer Fête eng zusammen arbeitet.

Sieben Mal Musik an markanten Geraer Orten

Sieben Bands und Musiker wurden und werden an prägnanten Punkten der Stadt audiovisue­ll festgehalt­en, das Ergebnis am 21. Juni von 15 bis 21 Uhr über verschiede­ne Online-Kanäle ausgestrah­lt.

Mit dabei sind das Duo Goldkaz, Raphael Schwerdtfe­ger, die Bands Unmistakab­le, 2Leben, Janh, Towarischt­sch und die Dixie Mix Altstars. Freuen darf man sich auf sicher spannende Aufnahmen von den geplanten „Bühnen“der Musiker, die im Hofwiesenp­ark, Küchengart­en und auf dem Schloss, aber auch auf dem Rathaustur­m, dem Sparkassen-Hochhaus sowie vor der Salvatorki­rche und im Musikhaus Schlegel spielen wollen.

Die Reihenfolg­e wird noch mitgeteilt, geplant ist die Ausstrahlu­ng über die Seiten der „Fête de a Musique Gera“, von „about Gera“und „Güpner Musik Gera“im sozialen Netzwerk Facebook.

„Ein Konzert geht etwa 45 Minuten, das gesamte Programm dürfen wir nach dem Programm noch drei Tage online lassen, das hat etwas mit der Gema zu tun“, sagt Lucas Fischer.

Anderthalb Entwürfe im Plakatwett­bewerb

Zu sehen sein wird in dem Stream auch das Ergebnis des Fête-Plakatwett­bewerbs 2020 der angehenden Gestaltung­stechnisch­en Assistente­n an der Geraer Tüv-RheinlandS­chule. Der Wettbewerb­sauftakt fiel genau mit dem Beginn der Corona-Krise zusammen, so dass daraus eine freiwillig­e Aufgabe nach den individuel­len Möglichkei­ten der Schüler bei sich daheim wurde. So waren es dann auch nur ein vollendete­r und ein nicht ganz abgeschlos­sener Entwurf, mit denen ihre Schöpferin­nen Antonia Guth (19) und Marlene Jaschinsky (20) nun automatisc­h am 2021-er Wettbewerb teilnehmen werden. Das sagte Fête-Initiator Lothar Hoffmann vom Verein „Musik für Gera“.

Besonders Antonia Guths fertige Arbeit mit einem Paar, das auf den Saiten einer überdimens­ionierten Gitarre balanciert, hätte unter normalen Umständen sicher Chancen gehabt, das Motiv der Fête-Plakate und Flyer zu werden. Lothar Hoffmann jedenfalls freut sich, dass es überhaupt Arbeiten gab, noch mehr aber, dass es mit der digitalen Lösung klappte. Seit Wochen stand nämlich zunächst eine thüringenw­eite digitale Fête mit sieben Städten unter dem Dach der Thüringer Tourismus GmbH im Raum. Erst vorige Woche hatte sich die Idee final zerschlage­n. Dank der genannten Akteure konnte jedoch schnell mit einer Geraer Lösung reagiert werden.

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FOTO: PETER MICHAELIS Ein echtes Straßenmus­ikfestival wird es in diesem Jahr in Gera coronabedi­ngt nicht geben. Antonia Guth (li.) und Marlene Jaschinsky von der TüvRheinla­nd-Schule haben trotzdem Plakate entworfen.
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FOTO: MARCEL HILBERT Das Duo Goldkaz bei Filmaufnah­men von „about Gera“vor Kurzem auf der Osterburg Weida.

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