Thüringische Landeszeitung (Gera)
„Völlig falscher Ansatz“
Datenschützer Hasse weiter in der Kritik
Landesdatenschützer Lutz Hasse bleibt wegen möglicher Bußgeldverfahren gegen Lehrer in der Kritik. Er hatte bei Datenschutzverstößen beim Lernen zu Hause im Zuge der Corona-Pandemie Strafen nicht ausgeschlossen.
In den Augen der Jungen Union Thüringen ist das „eine Frechheit“. „Statt über Bestrafungen nachzudenken, sollte durch den Landesdatenschutzbeauftragten und die Landesregierung viel eher über ein datenschutzrechtlich sicheres Programm des Landes nachgedacht werden, das von allen Schulen genutzt werden kann, online Unterricht möglich macht und vernetzt“, forderte die CDU-Nachwuchsorganisation. Lehrer, die sich mit innovativem Unterricht bemühten, Kontakt zu den Schülern zu halten, dürften dafür nicht zur Kasse gebeten werden
Juso-Landeschef Oleg Shevchenko twitterte: „So machen wir keine Schule digital. Anstelle eines berechtigt wichtigen Dialogs werden Bußgeldverfahren kommuniziert. Völlig falscher Ansatz.“
„Wir sollten das Engagement der Pädagogen in Thüringen wertschätzen und nicht ausbremsen oder gar bestrafen,“betonte FDP-Bildungspolitikerin Franziska Baum. Zuvor hatten neben Ministerpräsident Bodo Ramelow und Bildungsminister Helmut Holter (beide Linke) unter anderem Lehrerverband und GEW Hasse kritisiert.
Unterdessen hat das Thüringer Institut für Lehrerbildung, Lehrplanentwicklung und Medien im Auftrag des Bildungsministeriums eine Befragung von Schülern und Eltern gestartet, um einen ersten Einblick in die Vielfalt häuslichen Lernens zu erhalten. Ziel der Erhebung sei es, quantitative und qualitative Aussagen zur Umsetzung des Lernens von Zuhause zu gewinnen, heißt es. Der Fragebogen steht unter: https://befragung.schulportal-thueringen.de/haeuslicheslernen2020/?q=Eltern