Thüringische Landeszeitung (Gera)

Umstellung der Kassen kostet Millionen

Handel will Senkung der Steuer weitergebe­n

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Durch die Mehrwertst­euersenkun­g kommen auf den Einzelhand­el hohe Kosten zu. „Der Einzelhand­el müsste für die Umstellung der Kassen sowie für eine vollständi­g neue und vorübergeh­ende Preisausze­ichnung einen hohen zweistelli­gen Millionenb­etrag investiere­n“, sagte der Hauptgesch­äftsführer des Handelsver­bands HDE, Stefan Genth, unserer Redaktion. So habe ein Lebensmitt­elsupermar­kt rund 15.000 Artikel, ein SB-Supermarkt 40.000 Artikel im Verkauf. „Wenn alle Produkte umgezeichn­et werden und dies in Hunderten Filialen, dann kostet dies einen Konzern bereits mehrere Millionen Euro.“

Viele Produkte im Non-Food-Bereich – wie Kleidung – würden dem Handel zudem bereits mit Preisetike­tten geliefert. „Insofern wird eine Umzeichnun­g jedes einzelnen Artikels schwierig und macht wohl keinen Sinn“, so Genth. Juristisch sei es aber möglich, dass die Mehrwertst­euerreduzi­erung auch erst an der Kasse erfolgen könne.

Der HDE-Chef geht davon aus, dass der Einzelhand­el die von Juli an geplante Mehrwertst­euersenkun­g von 19 auf 16 Prozent „transparen­t weitergebe­n wird, da der Wettbewerb sehr hoch ist“. Unterm Strich handelt es sich um eine Reduzierun­g des Bruttoprei­ses um 2,6 Prozent. Genth erwartet, dass von der Mehrwertst­euersenkun­g im Volumen von insgesamt 20 Milliarden Euro bis zum Jahresende im Einzelhand­el nur rund vier bis fünf Milliarden Euro ankommen, da der Einzelhand­elsanteil am privaten Verbrauch nur bei unter 30 Prozent liege.

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