Thüringische Landeszeitung (Gera)
Suhl glänzt bundesweit bei Wirtschaftsentwicklung
Thüringen schneidet bei Studie zu Niveau und Dynamik nur mäßig ab
Die ländlichen Regionen in Thüringen schneiden bei einem Ranking zum wirtschaftlichen Niveau nur mäßig ab. Von 401 untersuchten Landkreisen und kreisfreien Städten liegt das Umland von Jena als beste hiesige Region auf Platz 158. Es folgen das Eichsfeld auf Platz 230, der SaaleHolzland-Kreis (237) und Suhl (248). Schlusslichter in Thüringen sind das Altenburger Land (366), der Kyffhäuserkreis (373) und das Umland von Gera (381).
Untersucht hat das Deutsche Institut für Wirtschaft (IW) Stärke und Attraktivität ländlicher Räume. Dafür
werteten die Forscher 14 Indikatoren wie Steuerkraft, Kaufkraft, Anteil hoch qualifizierter Beschäftigter, Überschuldung, Altersschnitt, Ärztedichte, Straftaten, Arbeitslosigkeit sowie Zu- und Abwanderung aus. Die besten Werte erzielte der Raum München.
Die Studie bezeichnet ländliche Regionen als wirtschaftliche Kraftzentren in Deutschland. Sie minderten den Druck auf die Städte, und seien wichtig für Arbeitsplatzsicherung, Wohlstand und Versorgung. Attraktivitätsverluste könnten aber eine negative Entwicklungsspirale in Gang setzen. „Demografischer Wandel, Abwanderung und ein schwacher Arbeitsmarkt
verschärfen sich auf dem Land“, sagt der Studienverantwortliche Hanno Kempermann.
Neben dem Wirtschaftsniveau wurde auch die Dynamik untersucht, also die Entwicklung der Landkreise. Hier landet das Umland von Suhl bundesweit auf dem 2. Platz. Mit dem Landkreisen Greiz, Ilm-Kreis und Gotha liegen drei weitere Thüringer Regionen unter den Top 100. Zu den Aufsteigern zählt die Studie auch den Saale-Orla-Kreis mit zwar schwachem Niveau, aber starker Dynamik . Dagegen zählt Eisenach zu den Regionen, die sowohl im Niveau als auch in der Entwicklung schwach abschneiden.