Thüringische Landeszeitung (Gera)
Einfach und schwer
Liebe Leserinnen, liebe Leser! Heutzutage sind viele Menschen darauf erpicht, sich ein Hobby mit Nebenverdienstmöglichkeit zuzulegen. Und mancher, der ein Stück Land ererbt, der würde gerne etwas anbauen.
Es darf ruhig ein bisschen exotisch sein. Das hat sich auch ein Freund eines Freundes vorgenommen, der ein mehr an einen Hang denn an eine Wiese erinnerndes Flurstück sein Eigen nennt. Bisher war es für wenig nütze, da er nicht einmal eine kleine Hütte aufstellen durfte. Aber jetzt hat er eine Idee, die so klingt, als ließe sich aus Dreck Geld machen … Ich sage nur: Trüffel.
Und tatsächlich ist es so, dass Trüffel sehr begehrt sind -- und der Preis ist entsprechend hoch: 250 bis 400 Euro pro Kilogramm. Toll. Oder?
Ich empfinde Begeisterungsfähigkeit als sehr angenehme Eigenschaft. Aber ich kenne mich ein wenig mit Land- und Forstwirtschaft aus und habe mich zudem kundig gemacht. Tatsächlich gibt es in Frankreich Plantagen, in denen Trüffel gezüchtet werden und einige Kenner versuchen dies auch in Deutschland. Aber der Einsatz bis zur ersten Ernte ist groß, und es dauert fünf Jahre, ehe klar ist, ob die viele Arbeit und die Investition überhaupt Früchte trägt.
Hinzu kommt: Trüffel gedeihen nur in bestimmten Böden und nur im Wurzelbereich von eigens damit vor dem Pflanzen behandelten Bäumen …
Es wird also keineswegs aus dem Nichts plötzlich Gold. Aber wer den richtigen Boden besitzt, kann es probieren – sofern das Interesse und die Geduld groß genug sind.
Ich jedenfalls bin gespannt, wie es weitergeht … Mehr in fünf Jahren?!
Gerlinde Sommers Weblog lädt zu „Gedankenreisen“ein: