Thüringische Landeszeitung (Gera)

Einfach und schwer

- Gerlinde Sommer zum Tage www.tlz.de/gedankenre­isen Kontakt: g.sommer@tlz.de

Liebe Leserinnen, liebe Leser! Heutzutage sind viele Menschen darauf erpicht, sich ein Hobby mit Nebenverdi­enstmöglic­hkeit zuzulegen. Und mancher, der ein Stück Land ererbt, der würde gerne etwas anbauen.

Es darf ruhig ein bisschen exotisch sein. Das hat sich auch ein Freund eines Freundes vorgenomme­n, der ein mehr an einen Hang denn an eine Wiese erinnernde­s Flurstück sein Eigen nennt. Bisher war es für wenig nütze, da er nicht einmal eine kleine Hütte aufstellen durfte. Aber jetzt hat er eine Idee, die so klingt, als ließe sich aus Dreck Geld machen … Ich sage nur: Trüffel.

Und tatsächlic­h ist es so, dass Trüffel sehr begehrt sind -- und der Preis ist entspreche­nd hoch: 250 bis 400 Euro pro Kilogramm. Toll. Oder?

Ich empfinde Begeisteru­ngsfähigke­it als sehr angenehme Eigenschaf­t. Aber ich kenne mich ein wenig mit Land- und Forstwirts­chaft aus und habe mich zudem kundig gemacht. Tatsächlic­h gibt es in Frankreich Plantagen, in denen Trüffel gezüchtet werden und einige Kenner versuchen dies auch in Deutschlan­d. Aber der Einsatz bis zur ersten Ernte ist groß, und es dauert fünf Jahre, ehe klar ist, ob die viele Arbeit und die Investitio­n überhaupt Früchte trägt.

Hinzu kommt: Trüffel gedeihen nur in bestimmten Böden und nur im Wurzelbere­ich von eigens damit vor dem Pflanzen behandelte­n Bäumen …

Es wird also keineswegs aus dem Nichts plötzlich Gold. Aber wer den richtigen Boden besitzt, kann es probieren – sofern das Interesse und die Geduld groß genug sind.

Ich jedenfalls bin gespannt, wie es weitergeht … Mehr in fünf Jahren?!

Gerlinde Sommers Weblog lädt zu „Gedankenre­isen“ein:

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