Thüringische Landeszeitung (Gera)
Anklage: Versuchter Totschlag
Im Februar waren zwei Männer durch Messerstiche erheblich verletzt worden
Nach dem schweren Messerangriff im Februar 2020 auf zwei Männer (28 und 34 Jahre) in der Leipziger Straße in Gera wird dem jugendlichen Hauptbeschuldigten versuchter Totschlag vorgeworfen. Das teilte das Landgericht Gera auf Nachfrage mit. Dort habe die Staatsanwaltschaft Gera Anklage gegen den 2005 geborenen Syrer sowie gegen zwei weitere junge Männer – 1998 in Afghanistan beziehungsweise 2000 im Iran geboren – erhoben.
Die Anklage gegen den Hauptbeschuldigten laute auf versuchten Totschlag in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in Tateinheit mit schwerer Körperverletzung in zwei tateinheitlichen Fällen. Den anderen Beiden wird gefährliche Körperverletzung in zwei tateinheitlichen Fällen vorgeworfen.
Laut damaligem Polizeibericht habe das alkoholisierte Trio kurz nach Mitternacht am 9. Februar einen Streit mit den beiden späteren Opfern provoziert, in dessen Folge diese „massiv mit Schlägen und Tritten sowie zum Teil mit einem Messer
körperlich angegriffen und erheblich verletzt“wurden. Auch wenn keine Lebensgefahr bestand, waren schwere Wunden im Gesicht und am Ohr der Opfer für den Vater eines der Angehörigen Indiz dafür, dass hier auch der Tod der jungen Männer zumindest in Kauf genommen wurde. Ermittelt wurde zunächst aber wegen gefährlicher Körperverletzung.
Ein Hauptverhandlungstermin sei durch den vorsitzenden Richter am Landgericht noch nicht anberaumt worden, hieß es vor wenigen Tagen.