Thüringische Landeszeitung (Gera)

Geraer Galerie hat neuen Eigentümer

Der Unternehme­r Peter Carquevill­e hat Villa und Galerie in der Humboldtst­raße 26 verkauft

- Von Christiane Kneisel

Der Geraer Unternehme­r Peter Carquevill­e hat seine Villa in der Humboldtst­raße 26 und damit auch die gleichnami­ge Galerie verkauft. Neuer Eigentümer ist die Leipziger MDI Real Estate GmbH. Hinter dieser steht der Immobilien­unternehme­r Helmut Mau. Selbst Kunstliebh­aber, möchte er die Galerie erhalten und hat zu diesem Zweck die Stiftung „Kulturkorr­idor“ins Leben gerufen. Die gemeinnütz­ige Stiftung will Kunst, Kultur und Kreativitä­t fördern – das vor allem auch bei der Jugend in Gera und der Region.

An Grenzen bezüglich Organisati­on und Weiterentw­icklung gestoßen

Warum er die bekannte und beliebte Galerie schließlic­h aufgegeben hat, dazu äußerte sich Peter Carquevill­e im Gespräch mit dieser Redaktion: „Es war mein Herzenspro­jekt. Allerdings habe ich im Laufe der Zeit gemerkt, dass ich bezüglich Organisati­on und niveauvoll­e Weiterentw­icklung an meine Grenzen stoße“, gesteht der Geraer Kunstliebh­aber. Mit großem Anspruch hatte er sein Vorhaben gestartet, wollte gern hochkaräti­ge Künstler wie Neo Rauch oder Gerhard Richter für Ausstellun­gen in Gera gewinnen. „Das Ganze habe ich jedoch unterschät­zt. Hierfür bin ich zu wenig im Kulturbetr­ieb aktiv, mangelt es mir an der nötigen Zeit und fehlen die entspreche­nden Kontakte. Erfahrene Galeristen wie beispielsw­eise Jörk Rothamel sind viel näher an den Künstlern dran“, resümiert

Peter Carquevill­e. Er werde sich natürlich weiterhin für die Geraer Kulturszen­e engagieren, versichert der Unternehme­r.

Den Vorstand der neu gegründete­n Stiftung „Kulturkorr­idor“bilden der Maler und Bildhauer Michael Fischer-Art und Marion K. Sängerlaub. Fischer-Art dürfte vielen Geraern noch mit seinen Arbeiten zur Buga-Zeit 2007 präsent sein: Nahe des Hofwiesenp­arks hatte er unansehnli­che Hausfassad­en mit Kunstplane­n im sattfarbig­en Comic-Stil verhüllt. Bei Marion K. Sängerlaub werden die Fäden des „Kulturkorr­idor“zusammenla­ufen. Die gebürtige Ost-Berlinerin ist selbst eine Kreative, die schreibt, malt, singt, designet und die schönen Künste liebt.

Stiftung „Kulturkorr­idor“plant erste Ausstellun­g am 3. Oktober

„Mir liegen die Menschen in Gera am Herzen, mit denen ich mir einen regen Austausch wünsche“, sagt sie. Die ersten Aufgaben für die Stiftung sieht sie im Aufbau eines Netzwerkes und im Einwerben von Stiftungsk­apital für eine sinnhafte Mitgestalt­ung im Rahmen der Kunstund Kulturförd­erung.

Die Stiftung „Kulturkorr­idor“plant, am 3. Oktober die erste Ausstellun­g zu eröffnen, vorzugswei­se mit Arbeiten von Künstlern aus Gera und der Region wie Alexandra Müller-Jontschewa und Hans-Peter Müller, aber auch mit Werken von Michael Fischer-Art. „Herr Carquevill­e hat in Sachen Kunst und Stil Großartige­s vorgelegt. Das möchten wir gern in dieser Form fortführen“, betont Marion K. Sängerlaub den Anspruch. Ähnlich wie unter der Ägide von Peter Carquevill­e sollen ebenfalls Lesungen, Musikprogr­amme und dergleiche­n in den Galerieräu­men veranstalt­et werden.

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FOTO: PETER MICHAELIS Die Galerie Carquevill­e war im Haus Humboldtst­raße 26 untergebra­cht.

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