Thüringische Landeszeitung (Gera)
Spahn will höhere Kassenbeiträge
Ausgaben steigen wegen Corona-Krise
Während in Deutschland die Corona-Lage relativ stabil bleibt, kämpft Frankreich erneut gegen eine exponentielle Entwicklung. Die Krankenversicherten müssen mit höheren Beiträgen rechnen und AfD-Wähler misstrauen besonders häufig dem Gesundheitssystem.
R-Wert bei 1,18
Innerhalb eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland nach Angaben des Robert-Koch- Instituts (RKI) vom Dienstagmor- gen 1407 neue Corona-Infektionen gemeldet. Seit Beginn der Krise ha- ben sich mindestens 261.762 Men- schen in Deutschland mit dem Vi- rus Sars-CoV-2 infiziert. 9362 Men- schen starben im Zusammenhang mit der Covid-19-Erkrankung. Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag bei 1,18. Ein Infizierter steckt et- was mehr als einen Menschen an.
Höhere Beiträge der Kassen
Die Krankenkassenbeiträge sollen wegen der Corona-Pandemie im kommenden Jahr ansteigen. Ge- plant ist eine Erhöhung des durch- schnittlichen Zusatzbeitrags um 0,2 Punkte auf dann 1,3 Prozent, wie aus einem Maßnahmenpaket von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hervorgeht.
Frankreich sagt Messen ab
Wegen der massiv gestiegenen Co- rona-Infektionszahlen haben Paris und andere französische Gemein- den Großveranstaltungen und Mes- sen abgesagt, darunter die interna- tionale Kunstmesse FIAC. In vielen Regionen Frankreichs überschrei- tet die Zahl der Neuinfektionen den kritischen Wert von mehr als 50 Neuinfektionen auf 100.000 Ein- wohner in einer Woche deutlich.
Misstrauische AfD-Wähler
Bei der Frage, ob Menschen in der Corona-Krise dem Gesundheitssystem vertrauen, spielt laut Studie der Universität Konstanz die Parteinä- he eine Rolle. Grünen-Anhänger vertrauen zu 80 Prozent dem Ge- sundheitssystem, AfD-Unterstützer nur zu 44,1 Prozent. Bei CDU/CSU beträgt die Quote 79,5 Prozent, SPD 73,8 Prozent, FDP 76,1 Pro- zent und Linke 75,8 Prozent.
Mallorca und Ibiza sperren ab
Auf der spanischen Urlaubsinsel Mallorca soll im Kampf gegen Coro- na erneut ein Wohngebiet der Hauptstadt Palma abgeriegelt wer- den. Ähnliches soll auch für einige Gebiete von Ibiza gelten. Die Anordnung für Mallorca gilt zunächst für zwei Wochen. Es war die erste Abriegelung eines Gebiets auf den Balearen seit dem Ende des landes- weiten dreineinhalbmonatigen Lockdowns am 21. Juni. In Spanien sind zahlreiche andere Gebiete oder Gemeinden abgeriegelt.