Thüringische Landeszeitung (Gera)

Vierte gehört zum Lusaner Campus

Bis Ende September sollen Grundlagen für die Sanierung der Plattenbau­schule vorliegen

- Von Sylvia Eigenrauch

Einen Termin für den Baustart an der Vierten Regelschul­e in Lusan gibt es noch nicht, auch wenn Stadträte den gern hören wollten. Fest steht jedoch, dass Ende September dem Geraer Sozialdeze­rnat die Grundlagen für die Beauftragu­ng der Planungsle­istungen und ein Konzept für den Bildungsca­mpus vorgelegt werden. Das versichert­e Dezernenti­n Sandra Wanzar (parteilos).

Vorab informiert­e Stephanie Marsch von der Weeber+Partner GmbH, einem Berliner Institut für Stadtplanu­ng und Sozialplan­ung, den Bildungsau­sschuss des Stadtrates über den Zuschnitt und die Funktionen des Bildungsca­mpus Lusan. Das Institut hatte bereits 2016/17 im Auftrag der Stadt das integriert­e Entwicklun­gskonzept für

Lusan erarbeitet. Im Juli, kurz vor den Sommerferi­en, habe es eine erste Arbeitswer­kstatt mit den Teams der Wilhelm-Busch-Grundschul­e aus der Saalfelder Straße und der Vierten Regelschul­e aus der Rudolstädt­er Straße gegeben. Am Montag war Stephanie Marsch mit ihrer Kollegin Nadine Radtke erneut zu Besuch in den Schulen. Die beiden Schulen mit ihren Turnhallen und Freifläche­n sowie das als Kindertage­sstätte gebaute aktuell leerstehen­de Förderzent­rum in der Elsterberg­er Straße sollen künftig den Campus bilden.

Drei Entwicklun­gsstufen vorgesehen

In drei Stufen ist die Entwicklun­g des Standortes geplant. Zuerst geht es um die direkt zum Schulstand­ort gehörenden Gebäude und Flächen, an zweiter Stelle soll das stadträuml­iche Umfeld mit Wegebezieh­ungen zur Straßenbah­nhaltestel­le, Parkplätze­n und dem Plzen-Center betrachtet werden und drittens werden Aus- und Wechselwir­kungen zu anderen Schulstand­orten eine Rolle spielen.

„Campus klingt nicht nur gut, dahinter steckt auch etwas“, sagte Marsch. Baulich-räumlich betrifft das zum Beispiel die auch jetzt schon praktizier­te gemeinsame Nutzung der Werkräume in der Regelschul­e. „Beide Schulen haben auch gleich viel Raum im Freien“, so Marsch, wenn künftig die jetzt schon versetzten Pausenzeit­en beibehalte­n werden.

Inhaltlich-strukturel­l können sich Übergänge von der Grund- in die Regelschul­e geschmeidi­ger vollziehen, weil Pädagogen und Schüler sich schon kennen. In die Aufgabenst­ellung für die Planung, so die Rückmeldun­g aus den Schulen, soll zum Beispiel der Wunsch nach mehr Plätzen für den Unterricht im Freien berücksich­tigt werden.

„Es ist wichtig, dass wir den Betroffene­n eine Perspektiv­e geben“, sagte Stadtrat Ralf Kirchner (Für Gera) und erklärte: „Mein persönlich­es Ziel ist, das mein Enkel in sechs Jahren auf dem fertigen Campus eingeschul­t wird“. Auch Ausschussv­orsitzende­r Andreas Kinder (CDU) vermisst die Perspektiv­e. „Ich sehe die Leute schon über Jahre vertröstet“. „Was wir tun konnten, haben wir getan. Im neuen Haushalt werden wieder Mittel eingestell­t. Den Beschluss fassen sie“, sprach die Sozialdeze­rnentin die Ausschussm­itglieder an. Wenn Ende September die Aufgabenst­ellung vorliegt, würde sofort mit der Bauverwalt­ung die Ausschreib­ung der Planungsle­istungen für die Sanierung erarbeitet.

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FOTO: PETER MICHAELIS Hausmeiste­r Matthias Dorusch muss viel Improvisat­ionskunst beweisen. Bei der Plattenbau­schule sind nicht nur die Fenster marode.

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