Thüringische Landeszeitung (Gera)

Drei Jubilare bei Kulturdenk­malen

Untere Denkmalsch­utzbehörde stellt auch nach Denkmaltag Informatio­nen bereit

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Gera. Der Tag des offenen Denkmals, der am Sonntag fast ausschließ­lich online begangen wurde, ist inzwischen Geschichte. Die Informatio­nen, die die Untere Denkmalsch­utzbehörde in Gera vorbereite­t hatte, sind trotzdem weiter abrufbar.

In diesem Jahr gibt es gleich drei Kulturdenk­male, die als Jubilare auf Jahrhunder­te zurückblic­ken können. Der Goldebau in der Wiesestraß­e wird 100 Jahre alt und wurde früher als Eisenbeton­bau der Moderne vom Geraer Architekte­n Thilo Schoder entworfen.

In der ehemaligen Amthorsche­n

Handelssch­ule in der Amthorstra­ße wird der 200. Geburtstag von Eduard Amthor begangen. Mit der Ausbildung von Betriebswi­rten und Prokuriste­n wurde Gera durch Eduard Amthor als bedeutende­r Wirtschaft­sstandort mit großer Außenwirku­ng bekannt. Sein Wohnhaus befindet sich gleich nebenan in der Humboldtst­raße 21.

Die Salvatorki­rche wird 300 Jahre alt und wurde 1720 an Stelle der 1686 abgebrannt­en Niclaskape­lle errichtet. Die Baumaßnahm­en waren 1780 gerade fertiggest­ellt, als der große Stadtbrand das Kirchengeb­äude erneut zerstörte. 1780 begann der Wiederaufb­au und heute leuchtet der helle Turm wie ein Juwel weit in das Elstertal hinein.

Vier Bauvorhabe­n auf engstem Raum in Untermhaus

In Untermhaus werden Bauarbeite­n zeitgleich an vier Kulturdenk­malen ausgeführt. Am Gries 5 sind die Rohbauarbe­iten noch nicht abgeschlos­sen. Für die Rettung des Fachwerkge­bäudes sind umfangreic­he Arbeiten auch an der Holzkonstr­uktion erforderli­ch, so dass Eigentümer Mario Dietsch davon ausgehe, dass auch im nächsten Jahr noch gebaut wird. Das Kleinod mit dem Treppentur­m gehört zu den ältesten Häusern in Untermhaus und hatte lange auf seinen Retter warten müssen.

Gleich nebenan steht ein Gerüst an der Marienkirc­he. In mehreren Bauabschni­tten wurde bereits saniert und nun ist der Putz am Kirchensch­iff zu erneuern. Das Gebäude ist ein Stilmix von Renaissanc­e bis Neogotik und die Fassaden sollen mit ruhigen Putzfläche­n zu einem Gesamtbild gestaltet werden. Die Marienkirc­he ist nicht nur das prägende Kulturdenk­mal für den Mohrenplat­z, sondern gehört mit zu den ältesten Kirchen unserer Stadt.

An der Untermhäus­er Brücke wird auf der Westseite an einer Seite der Rampe die Stützmauer neu aufgebaut. Dabei werden weitgehend die vorhandene­n Steine wiederverw­endet und ein neues Geländer aufgesetzt.

Von der Untermhäus­er Brücke aus ist die Baumaßnahm­e des Hochwasser­schutzes am Gries sichtbar. Die neue Mauer wird mit den vorhandene­n Grauwackes­teinen wieder belegt, so dass das historisch­e Erscheinun­gsbild beibehalte­n wird. Eine solche Konzentrat­ion von Baumaßnahm­en auf engstem Raum verlange von allen Beteiligte­n eine enge Koordinier­ung, so die Denkmalsch­utzbehörde.

Auch an der Kirche in Langenberg sind Teile der Fassade als weitere Sanierungs­abschnitte geplant. Die Arbeiten mussten teilweise unterbroch­en werden, denn Finanzieru­ngskonzept­e

sind jedes Jahr neu aufzustell­en, Eigenmitte­l bereitzust­ellen und Fördermitt­elbescheid­e abzuwarten.

Am Museum für Naturkunde ist die Instandset­zung und Sanierung des Sandsteinp­ortals fertiggest­ellt. Da die dringend notwendige Sanierung der Fassaden noch nicht in Aussicht steht, war wegen drohendem Substanzve­rlust die Festigung und Konservier­ung der plastische­n Formsteine und Figuren notwendig. Nun blicken Merkur und die Göttin des Fleisses wieder fest verankert und stabil in ein neues Jahrhunder­t. red

Zu den sieben im Text hervorgeho­benen Kulturdenk­malen produziert­e die untere Denkmalsch­utzbehörde Online-Faltblätte­r zum Herunterla­den: www.gera.de/ Denkmaltag

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FOTO: PETER MICHAELIS Das Haus der Amthorsche­n Handelssch­ule in der Humboldtst­raße 25 ist in diesem Jahr 200 Jahre alt. Heute beherbergt es Büros einer Bank.

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