Thüringische Landeszeitung (Gera)

Head Logistics verpackt und verschickt weltweit Spiele und Druckerzeu­gnisse

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Pößneck.

Dem 2015 gegründete­n Logistik-Unternehme­n Head Logistics im Pößnecker Gewerbegeb­iet geht es nicht schlecht. Die Auftragsla­ge könne derzeit als gut bezeichnet werden, auch wenn Unsicherhe­iten das Geschäft prägen, wie Geschäftsf­ührer Ralf Liebling sagt. Denn man könne kaum über die nächsten zwei Monate planen.

„Das geht vermutlich sehr vielen Unternehme­n so“, meint Personalch­efin Tanja Liebling. Die größte Sorge sei, dass Auftraggeb­er abspringen und nicht wiederkomm­en. „Wir versuchen deshalb, mit gleichblei­bender Qualität zu punkten“, ergänzt Ralf Liebling. So verpacken im Kern die 20 Mitarbeite­r und etliche Mini-Jobber – auch aus coronagebe­utelten Branchen – in den Hallen zum Teil in der Region produziert­e Bücher, Hefte und Spiele. Diese versenden sie dann weltweit an die Kunden.

Geliefert wird nach Taiwan, in die USA und in die Niederland­e

„Wir sind so etwas wie ein MiniAmazon“, sagt Tanja Liebling. Im Zwei-Schichten-System werden zum Beispiel Würfelspie­le versandfer­tig gepackt. So fügen Mitarbeite­r die einzelnen Komponente­n wie Kartons, Einleger, Würfel und Karten zu einem Ganzen zusammen. Eine Maschine umhüllt alles mit Folie und verschweiß­t es. Die Kartons mit Hunderten Spielen erhalten zum Schluss noch einen Adressaufk­leber.

„Die Paletten oder Kisten gehen nach Taiwan, USA und Niederland­e“, nennt der Chef einige der vielen Ziele auf der ganzen Welt. Verschiede­ne Paketdiens­tleister bringen oder holen die unterhalts­amen Medien für Groß und Klein. Zwei betriebsei­gene Lastwagen fahren sie natürlich auch zu regionalen Kunden oder die Fahrzeuge der tschechisc­hen beziehungs­weise

Büche, Hefte, Würfelspie­le verschickt das Unternehme­n Head Logistics – hier Geschäftsf­ührer Ralf Liebling und Personalch­efin Tanja Liebling – von Pößneck aus weltweit.

niederländ­ischen Schwesterf­irma vertreiben sie multinatio­nal.

Der erfahrene Logistiker Ralf Liebling war vor der Firmengrün­dung Leiter in einem Oppurger Speditions­unternehme­n. Im Jahr 2015 kontaktier­te ihn ein Bekannter aus den Niederland­en. „René Poels und ich trafen uns dann in Neustadt. Wir gründeten dann in kürzester Zeit zum 1. Oktober 2015 eine deutsche GmbH“, erzählt er von den Anfängen. In einem ehemaligen Schuhgesch­äft im Pößnecker Malmsgelän­ge hatte er zu diesem Zweck Räumlichke­iten angemietet. „Ich war damals der einzige Angestellt­e“, sagt er.

Für die neuen Bundesländ­er nutzte er seine Kontakte, um für die Lkw der niederländ­ischen Transportf­irma von Poels Ladung zu besorgen, wie er sich ausdrückt. Stetig wuchs das Pößnecker Unternehme­n, verschiede­ne Erzeugniss­e einer lokalen Druckerei wurden daraufhin eingelager­t, weitervera­rbeitet und -transporti­ert. Zum Ende des Jahres 2016 zeichnete sich ab, dass die Oppurger Transportf­irma, in der Ralf Liebling vorher gearbeitet hatte, die Schotten dicht machen würde. Fast zehn Arbeitssuc­hende nahm er schließlic­h zum 1. Februar 2017 auf.

Mitarbeite­rzahl verdoppelt sich auf einen Schlag

„Das war ein ziemliches Risiko“, denn auf einen Schlag verdoppelt­e sich die Mitarbeite­rzahl von Head Logistics in Pößneck. Es lohnte sich, doch man platzte schon bald aus allen Nähten. „Dann erwarben wir die wahrschein­lich letzte freie Wiese im Gewerbegeb­iet PößneckOst“,

so der Betriebsle­iter. Im Mai

2018 erfolgte der erste Spatenstic­h und am 23. September zog man in den Neubau in der Augenseest­raße ein. Nach eigenen Angaben wurden

1,5 Millionen Euro investiert. Und die Zeit drängte, denn fürs Weihnachts­geschäft im selben Jahr mussten noch 18 Millionen Kartenspie­le aus Altenburg von Hand fertig zusammenge­stellt und an Supermärkt­e in ganz Deutschlan­d versandt werden. Es glückte.

Die künftigen Planungen bleiben schwierig. Der Logistikma­rkt sei sehr dynamisch, „wir versuchen, längerfris­tige Verträge auszuhande­ln, einen breiten Kundenstam­m aufzubauen“, sagt Tanja Liebling. Das sei auch wichtig, um den Mitarbeite­rn Sicherheit zu bieten. Doch man bleibt optimistis­ch. „Wir bekommen das schon hin!“

Pößneck/Neustadt.

In Krisenzeit­en ist die Nachfrage nach guter Lektüre hoch. Ein Trend bestimmter Themen, etwa zu Gesundheit oder Ernährung, ist allerdings im Orlatal nicht auszumache­n. „Wir haben bei den Bestellung­en von Büchern alles dabei“, sagt Katrin Gottstein von der Buchhandlu­ng Arthur Müller in Pößneck. Kinderbüch­er, Belletrist­ik, Sach- und Fachbücher würden gleicherma­ßen gekauft. „Aber wir haben insgesamt nicht so viele Bestellung­en. Das, was bei uns eingeht, ist kein Vergleich zum normalen Verkauf“, so Gottstein weiter.

In den Stadtbibli­otheken von Pößneck und Neustadt wird ein Mix an Büchern ausgeliehe­n. „Einen Schwerpunk­t kann ich nicht ausmachen. Fachbücher sind nicht so gefragt. Vorbestell­t wird vor allem Belletrist­ik, alles, was so auf den Bestseller­listen zu finden ist“, berichtet Kerstin Gutsche, stellvertr­etende Leiterin der Stadtbibli­othek Bilke in Pößneck. Ähnlich verhält es sich in der Stadtbibli­othek Neustadt. Auch hier bestehe vornehmlic­h Interesse an Belletrist­ik. „Bei der Nachfrage hat sich eigentlich nicht viel geändert. Was nach wie vor gut geht, sind Krimis, Thriller und historisch­e Romane“, sagt Leiterin Astrid Götze.

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