Thüringische Landeszeitung (Gera)
82,3 Prozent für Bernd Becker In der Gemeinde Kraftsdorf geben nur 1136 Bürger ihre Stimme ab
Kraftsdorf.
Die Einwohner der Gemeinde Kraftsdorf waren gestern an die Wahlurne gerufen. Es stand die Wahl des Bürgermeisters an. Es kandidierte der bereits amtierende Bürgermeister Bernd Becker (CDU). Weitere Bewerber gab es nicht.
Nach der gestrigen Auszählung lautet das vorläufige Ergebnis: 82,3 Prozent (863 Stimmen) für den Amtsinhaber. Insgesamt waren in den sieben Wahlbezirken der Gemeinde Kraftsdorf 3187 Wahlberechtigte an die Urne gerufen. Das Mindestalter liegt bei 16 Jahre. 1136 nutzten diese Möglichkeit, damit liegt die Wahlbeteiligung bei 35,6 Prozent. Gezählt wurden 1049 gültige Stimmen. Für ein offizielle erste Aussage zu seinem Ergebnis stand Becker gestern nicht zur Verfügung.
Geringe Wahlbeteiligung
In den Wahllokalen in Töppeln und Pörsdorf war die Wahlbeteiligung in den Vormittagsstunden eher verhalten. In den ersten drei, vier Stunden nutzten in Töppeln gerade mal knapp über 30 Wahlberechtigte die Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben. Unter ihnen auch der 43-jährige Ronny Völlers. „Ich gehe immer wählen“, sagt er. „Ich hätte mir aber eine Auswahl gewünscht.“In Töppeln sind 476 Einwohner aufgerufen, ihr Kreuz zu machen.
Die 30-jährige Töppelnerin Stefanie Kluge ist mit der Auswahlmöglichkeit auf dem Stimmzettel unzufrieden. Auch sie hätte sich mehr gewünscht. „Ich hätte gerne noch den ein oder anderen Namen auf dem Zettel gehabt. Ich bin nicht ganz zufrieden.
In Töppeln wirft der 43-jährige Ronny Völlers seinen Wahlzettel ein unter den wachsamen Augen von Wahlhelferin Karina Sachse (links) und Sabine Kellner.
Aber ich gehe wählen. Man kann nicht nur schimpfen, man muss auch etwas tun.“Über 80 Töppelner haben zu diesem Zeitpunkt schon die Möglichkeit der Briefwahl genutzt. Von 384 Wahlberechtigten in Pörsdorf hatten bis zum Mittag auch nur knapp über 30 den Weg zur Wahlurne gefunden. Von den Wahlhelfern war zu hören, dass es schleppend läuft. In Töppeln und Pörsdorf befanden sich die Wahllokale in den Objekten der freiwilligen Feuerwehr. So einige Treppenstufen mussten die Wahlwilligen hier erklimmen, um ihre Stimme abzugeben.
Mit nur drei, vier Stufen konnte man beim Wahllokal in Harpersdorf schon fast von Barrierefreiheit sprechen. Hier zeigten sich die Wahlhelferinnen recht zufrieden. Es liefe gut, auch wenn man auch hier nicht gerade Schlange stehe. Bis Mittag hatten hier von den 443 Wahlberechtigten gut 50 ihre Stimme
abgegeben und über 40 die Briefwahl genutzt. In den einzelnen Wahllokalen gab es Einweghandschuhe und Masken. Ein Lichtsignal zeigte mit rot oder grün, ob das Wahllokal betreten werden durfte oder nicht. Nur einzeln durfte gewählt werden.
Bei der Bürgermeisterwahl in der Gemeinde im Jahr 2015 setzte sich Bernd Becker in einer Stichwahl gegen Sabine Nagler (GWV Rüdersdorf) mit 53,7 Prozent durch.