Thüringische Landeszeitung (Gera)
Ein Weidaer auf großer Bühne Der 24-jährige Nick Schubert fungiert bei Sky-Politthrillerserie als Fußball-Schiedsrichter
Weida.
Nick Schubert mag das Außergewöhnliche. Der 24-jährige selbstständige Finanz- und Versicherungskaufmann aus Weida kreierte während des ersten CoronaLockdowns aus privater Initiative zwölf Folgen von „Schubi’s Sportshow“, in denen er quasi aus seinem Wohnzimmer Persönlichkeiten interviewte, die eng mit Sport und Fernsehen verbunden sind.
Mit dem holländischen Ex-Bayern-Kicker Roy Makaay sprach er ebenso wie mit den Biathlon-Stars Kati Wilhelm und Andrea Henkel oder Heidenheims Fußball-Idol Marc Schnatterer. Eingestellt auf Instagram wuchs die Fan-Schar schnell. In einer Münchenbernsdorfer Garage warteten Freunde sonntags gespannt auf jede Folge.
Nun sorgt Nick Schubert wieder als Schiedsrichter für Aufsehen. Der Verbandsliga-Referee, der auch in der U 19-Bundesliga an der Linie steht, wird in einer Sky-Serie als „Mann in Schwarz“auftauchen.
Fuß in der Tür durch Gastauftritt bei „Sturm der Liebe“
„Im Februar 2020 hatte ich bei der ARD-Telenovela ‘Sturm der Liebe’ einen kleinen Auftritt als Hotelgast. Deshalb hatten die Bavaria Filmstudios noch eine Set-Card von mir. Als jetzt für einen Politthriller ein Fußball-Schiedsrichter gesucht wurde, haben sie mich angefragt. Ich habe nicht lange überlegt und sofort zugesagt“, erzählt Nick Schubert, der auch das als Drehort angegebene Münchner Olympiastadion als sehr interessante Location ansah.
Attentat bei Olympischen Spielen 1972 jährt sich zum 50. Mal
Worum geht es in der sechsteiligen Serie? Im Jahr 2022 jährt sich das Attentat auf israelische Sportler bei den Olympischen Spielen 1972 in München zum 50. Mal. Unter dem Arbeitstitel „Munich Match“inszeniert Regisseur Philipp Kadelbach („Parfum“, „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“) für Sky Deutschland die einzelnen Episoden. Mit einem Freundschaftskick zwischen den fiktiven Vereinen FC München 08 und Haluzi Tel Aviv soll den Opfern des Attentats gedacht werden. Die Nerven liegen blank, da das Freundschaftsspiel nicht nur politisch sensibel, sondern auch auf verschiedenen Ebenen emotional aufgeladen ist. Polizei und Geheimdienste sind in höchster Alarmbereitschaft, um die Sicherheit der Veranstaltung zu gewährleisten, die ohne Zuschauer stattfindet. Ein in Berlin stationierter Mossad-Agent fängt sieben Tage vor dem Spiel in einem Darknet-Forum eine Nachricht ab, die einen Anschlag auf das israelische Team impliziert. Dann geraten die Dinge aus den Fugen und es scheint, als würde sich die Geschichte wiederholen
Zwei Drehtage mit 200 weiteren Darstellern in München
An zwei Drehtagen war Nick Schubert mit 200 weiteren Darstellern in die bayerische Landeshauptstadt geladen. Beide Teams, die aus Regionalliga-Fußballern, ambitionierten Hobby-Kickern und Schauspielern bestanden, hatten acht Wochen lang verschiedene Spielzüge einstudiert. Jeweils 21 Uhr ging es unter Flutlicht los. Schluss war erst kurz nach Mitternacht. „An einem Tag waren um diese Zeit nur noch drei Grad. Die Produktionsfirma hat uns mit heißem Kaffee und Tee sowie warmen Decken versorgt“, verrät Nick Schubert, der für An- und Abpfiff zu sorgen und auch einige Foulspiele zu ahnden hatte.
Ausstrahlung wohl im Sommer
Die Professionalität war beeindruckend. „Headset, Freistoßspray, die entsprechende Schiedsrichter-Bekleidung – alles war da“, berichtet der 24-Jährige. Freilich klappte nicht alles beim ersten Mal. „Als ein Tor für Tel Aviv fallen sollte, brauchten die Fußballer vier Anläufe. Einmal hielt der Torwart. Einmal schoss der Stürmer vorbei. Einmal war die Abseitsposition zu eindeutig“, so der Weidaer, der einem der Spieler nach einer unfairen Attacke die gelbe Karte zeigte, woraufhin eine Rudelbildung entstand. 14 Kameras und ein komplettes SkySpieltagsteam sorgten für die Aufnahmen. Gespannt ist Nick Schubert nun auf die Ausstrahlung im Sommer 2022. Welche weiteren Projekte er bis dahin in Angriff nehmen wird, darüber hüllt er sich noch in Schweigen.
Der 24-jährige Finanz- und Versicherungskaufmann Nick Schubert aus Weida spielt in der Sky-Politthriller-Serie „Munich Match“einen FußballSchiedsrichter im Olympiastadion.