Thüringische Landeszeitung (Gera)

Schloss Ehrenstein in Ohrdruf öffnet in neuer Schönheit

- Ohrdruf.

Gut achteinhal­b Jahre nach einem verheerend­en Großbrand wird das Schloss Ehrenstein in Ohrdruf wieder für die Öffentlich­keit geöffnet. Der Wiederaufb­au des Schlosses kostete nach Angaben der Stadt rund 20 Millionen Euro. Ein Großteil der Mittel sei über die Versicheru­ng aufgebrach­t worden, weiteres Geld habe es von der Deutschen Stiftung Denkmalsch­utz, von privaten Spendern und aus dem Haushalt der Kommune gegeben. Zudem seien Fördermitt­el in den Wiederaufb­au geflossen.

Das Schloss war bei dem Großbrand am 26. November 2013 massiv zerstört worden. Es war damals gerade erst saniert gewesen. Als Brandursac­he war seinerzeit Fahrlässig­keit bei Dacharbeit­en durch Handwerker ermittelt worden.

Das Renaissanc­eschloss geht in seinen Ursprüngen auf eine fränkische Wasserburg aus dem Jahr 531 zurück. Die Anlage wurde über die Jahrhunder­te von wechselnde­n Besitzern immer wieder umgebaut und erweitert. Von 1956 bis 1966 nutzte beispielsw­eise die Sowjetarme­e das Gebäude als Schule. Danach verfiel das verwahrlos­te Schloss durch Plünderung und Zerstörung weiter. Die Interessen­gemeinscha­ft Schloss Ehrenstein konnte es vor dem Abriss retten. 1971 begannen erste Rekonstruk­tionsarbei­ten, teils mit großem Engagement Ehrenamtli­cher. Vor allem nach 1990 wurde das Schloss nach und nach saniert.

Nach dem Brand hatte sich der Wiederaufb­au länger hingezogen, als zunächst geplant war. Neben den Verwüstung­en, die das Feuer angerichte­t hatte, wurden weitere Schäden wie Schwammbef­all im Westflügel und der morsche Holzkranz der Turmhaube entdeckt. Die Wiedereröf­fnung wird am Wochenende mit einem großen Schlossfes­t gefeiert. Vom 10. bis 12. Juni werden dann mittelalte­rliche Stände, Spiele und Shows angeboten.

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