Kommen die entführten Mädchen zurück?

Anwälte sprechen von positiven Signalen. Clara (10) und Lara (11) wurden nach Paraguay verschleppt

Im Fall der entführten zehnjährigen Clara und elfjährigen Lara nach Paraguay scheint es eine Wende zu geben. Die Entführer seien bereit, mit den Kindern nach Deutschland zurückzukommen, hieß es. Bei den Entführer handelt es um den Vater von Clara und der Mutter von Lara. Sie sind ein Paar. Die mutmaßlichen Corona-Leugner seien aus Deutschland mit den Kindern geflohen. Vor allem die Tränenappelle der Mutter von Clara, Anne Reiniger-Egler, Tochter des ehemaligen Bürgermeistes Wolfgang Reiniger (CDU) aus Essen hatte die Menschen in Deutschland bewegt.

Nun haben sich die Elternteile, die die Kinder nach Paraguay entführt haben sollen, offenbar bei Rechtsanwälten der jeweils anderen Elternteile gemeldet. Sie sollen bereit sein, die Kindesentziehung durch eine Rückkehr nach Deutschland mit allen daraus resultierenden rechtlichen Konsequenzen zu beenden. Das Ehepaar Andreas und Anna Egler wird weiterhin mit einem internationalen Haftbefehlen gesucht, nachdem sie die Mädchen den beiden anderen Elternteilen Anne Reiniger-Egler und Filip Blank vor über einem halben Jahr gegen deren Willen entzogen hatten. „In den vergangenen Tagen haben wir mehrfach über einen

Messengerdienst mit den Kindern und deren weiteren Eltern, Andreas Egler und Anna Egler, telefoniert“, so die Anwälte. Allen sei daran gelegen, eine konstruktive und gute Lösung zu finden, „die für die Kinder ein Leben auf der Flucht kurzfristig beendet“.

Es war ein Freitag im November 2021, als Andreas Egler (46) seine Tochter an ihrem zehnten Geburtstag mit einem besonderen Geschenk überraschte. Ein Wochenende London war angeblich angesagt. Claras Mutter Anne ReinigerEgler schöpfte keinen Verdacht, als sie den Reisepass der Zehnjährigen ihrem Ex-Mann übergab. Dass ihr Ex-Mann, der Covid-Leugner, der alle Infektionsschutzverordnungen nicht nur für sich, sondern auch für seine Tochter ablehnte, statt einer Reise nach England den Abflug nach Paraguay, dem verheißenen Land für deutsche Querdenker, plante, das kam Anne Reiniger-Egler nicht in den Sinn. Bis ihr klar wurde: Die versprochene Reise nach London hatte nie stattgefunden. Ihr Kind wurde verschleppt.

Das erste Lebenszeichen der Vier kam per Post, gerichtet an Claras Mutter in Essen und Laras Vater in München. Man sei mit den Mädchen nach Paraguay geflohen. Zwei Mal reiste die Mutter aus Essen nach Paraguay – ohne Erfolg. Jetzt hat sie wieder Hoffnung.