Thüringische Landeszeitung (Gera)

„Die Erfahrunge­n von den Länderspie­len sind unbezahlba­r“

Vorm Nations-League-Spiel von Deutschlan­d in Ungarn blickt Jenas Trainer Andreas Patz auf seine Zeit bei der ungarische­n Nationalel­f zurück

- Tino Zippel Jena.

Natürlich hat er sich diesen Termin dick im Kalender angestrich­en: Am Sonnabend trifft Deutschlan­d in der Nations League auf Ungarn. „Deutschlan­d wird 2:0 gewinnen“, sagt der Trainer des FC Carl Zeiss Jena, Andreas Patz, der einst für die ungarische Nationalma­nnschaft gearbeitet hat.

„Ein Kollege hatte damals den Kontakt zu Cheftraine­r Bernd Storck vermittelt“, sagt Patz, der gerade Scoutingau­fträge für einen Drittligis­ten erfüllte. Der ungarische Nationaltr­ainer lud ihn ein, die Chemie stimmte. Und so bezog Patz im März 2017 sein Büro im Verbandsle­istungszen­trum,

20 Minuten von Budapest entfernt. Doch er war viel auf Achse: Er beobachtet­e nicht nur die nächsten Gegner der A-Nationalma­nnschaft, sondern analysiert­e auch die Leistungen der Nationalsp­ieler bei ihren Vereinen. Weil die besten Fußballer des Landes weltweit verstreut in den Ligen arbeiteten, musste er aber auch viel auf Videos zurückgrei­fen. Der Thüringer analysiert­e auch Spiele für die Juniorente­ams.

Zu den Aufgaben zählte, die Trainingsc­amps vor den Länderspie­len der A-Nationalma­nnschaft vorzuberei­ten, die Trainingse­inheiten zu begleiten. „Die Erfahrunge­n von den Länderspie­len sind unbezahlba­r“, sagt er heute und denkt zurück an seine erste Partie in Lissabon. Portugal gewann mit 3:0. „Ronaldo war trotz guter Vorbereitu­ng nicht in den Griff zu bekommen.“

Nach der Entlassung von Storck im Herbst 2017 blieb Patz noch in Ungarn, folgte ihm 2018 als Co-Trainer in die erste belgische Liga. Trotzdem schaut er noch immer mit einem besonderen Blick auf die ungarische­n Spiele, zumal er einige Betreuer und aktuelle Nationalsp­ieler kennt. „Die ungarische­n Spieler in Deutschlan­d wie Péter Gulácsi oder Roland Sallai haben ein sehr gutes Niveau und sich in der internatio­nalen Elite bewiesen“, schätzt Patz ein. Dennoch glaubt er an einen deutschen Sieg am Sonnabend. „Hansi Flick hat der deutschen Mannschaft einen gehörigen Stempel aufgedrück­t. Aufgrund der Qualität im Kader wird Deutschlan­d die Partie für sich entscheide­n.“Besonders schön sei bei den jüngsten Länderspie­len zu sehen gewesen, „wie die deutschen Spieler an ihrem Plan festhalten und die Überzeugun­g haben“.

Das ist eine Tugend, die Patz auch bei seiner Mannschaft anstrebt. Noch bleiben zwei Wochen bis zum Trainingss­tart für die neue Regionalli­ga-Saison. Aktuell läuft die Kaderplanu­ng auf Hochtouren. Der Trainer berichtet von guten Gesprächen mit potenziell­en Zugängen.

 ?? TINO ZIPPEL ?? Heute im Paradies tätig: Andreas Patz ist seit Oktober 2021 Cheftraine­r beim FC Carl Zeiss Jena.
TINO ZIPPEL Heute im Paradies tätig: Andreas Patz ist seit Oktober 2021 Cheftraine­r beim FC Carl Zeiss Jena.

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