Thüringische Landeszeitung (Gera)

Brad Pitt: Jolie verkaufte Schloss an Putin-Freund

Ein umstritten­er Wodka-König im einstigen Liebesnest in Frankreich: Hollywoods­tar unterstell­t Ex Rachsucht

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Der erbitterte Streit zwischen Johnny Depp und Amber Heard bebt noch nach, nun steht der nächste Rosenkrieg Hollywoods vor der Eskalation: Brad Pitt (58) hat bei einem Gericht in Los Angeles Klage gegen seine Exfrau Angelina Jolie (47) eingereich­t. Streitpunk­t ist das Château Miraval in Südfrankre­ich. Für 25 Millionen Euro hatte das Schauspiel­er-Paar 2008 das Schloss in Südfrankre­ich gekauft, inklusive 500 Hektar Land mit Weinbergen. Hier feierten sie ihre Traumhochz­eit, hier lebten sie mit ihren drei leiblichen und drei adoptierte­n Kindern. Der Weinanbau wurde Pitt zur Herzensang­elegenheit. Als Winzer brachte er es zu einigem Erfolg: Seine Weine erhielten sogar Auszeichnu­ngen.

Jolie gehörte die Hälfte des Anwesens – und weigerte sich nach der Scheidung, ihren Anteil an Pitt zu verkaufen. Stattdesse­n erhielt Spirituose­n-Unternehme­r Yuri Shefler im Oktober vergangene­n Jahres den Zuschlag. Shefler ist russischer Oligarch, Multimilli­ardär – und laut Pitt ein enger Freund des russischen Staatschef­s Wladimir Putin. Jolie habe somit an einen „Fremden mit schädliche­n Verbindung­en und Absichten“verkauft, argumentie­ren Pitts Anwälte. Shefler unterhalte „persönlich­e und berufliche Beziehunge­n zu Personen aus dem inneren Kreis von Wladimir Putin“. Ihre

Motivation: ihrem Ex Pitt „Schaden zuzufügen“. Laut Pitts Anwälten hatte das Paar sich nach der Scheidung 2016 darauf geeinigt, seine

Anteile nicht ohne die Zustimmung des jeweils anderen zu verkaufen. Er beschuldig­te Jolie zudem, mit dem Verkauf „unverdient­e“Gewinne zu erzielen.

Dabei hatte Shefler sich nach dem Einmarsch Russlands öffentlich mit der Ukraine solidarisi­ert. Laut Team Pitt sei das jedoch nur ein „verzweifel­ter Versuch, sich vom Putin-Regime zu distanzier­en“. Vor allem Sheflers Wodka-Marke Stoli sei eine massive internatio­nale Belastung. Stoli-Wodka sei „ein Synonym für Russland, wie die zahllosen Bilder von Verbrauche­rn, die Stoli-Wodka in den Abfluss schütten, deutlich machen“.

In der Klageschri­ft wird nun auch der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman als Teil von Sheflers „Netzwerk schlecht beleumunde­ter berufliche­r Partner“aufgeführt. Dies drohe den Ruf des Weinguts „nachhaltig zu schädigen“. Für Jolie, die sich seit Jahrzehnte­n medienwirk­sam für Menschenre­chte starkmacht, bedeutete eine Verbindung zu umstritten­en Machthaber­n einen fatalen Imageschad­en. Die Schauspiel­erin wehrt sich: Sie habe ihrem Exmann mehrere Angebote gemacht, bevor sie den Vertrag mit Shefler unterzeich­net habe. Die Klage sei „die Fortsetzun­g eines falschen Narrativs“und „die Wahrheit ist noch immer nicht öffentlich“, heißt es etwas kryptisch. ost

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HAHN LIONEL/ABACA / PICTURE Angelina Jolie und Brad Pitt im Jahr 2009 Los Angeles.
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ABACA / PICTURE A Das Château Miraval im Hinterland der Côte d’Azur

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