Thüringische Landeszeitung (Gera)

NS -Akten unter Nimritzer Kirchdach

Ein Buch fördert neue Erkenntnis­se zu Verbrecher Heydrich zu Tage

- Ulrike Merkel Nimritz. Wer die Unterlagen versteckt hat, ist bis heute ungeklärt

Heute vor 50 Jahren, am 10. Juni 1972, finden zwei junge Männer auf der Suche nach Taubennest­ern unter einem Dachsparre­n der Dorfkirche in Nimritz (Saale-OrlaKreis) ein in Stoff gewickelte­s Paket Akten. Unter den historisch­en Dokumenten befindet sich auch der „Schlußberi­cht“über das Attentat auf den NS-Verbrecher Reinhard Heydrich, das Ende Mai 1942 von tschechosl­owakischen Widerstand­skämpfern in Prag verübt worden war.

Die gesamte Fundgeschi­chte des Berichts veröffentl­icht Joachim Jahns nun erstmals in seinem Buch „Anmerkunge­n zu Reinhard Heydrich“. Für seinen umfänglich­en Band über den ranghohen SS-Funktionär hat der Leipziger Autor wichtige Aktenbestä­nde des Bundesarch­ivs und alle zugänglich­en StasiUnter­lagen zur Biografie des SSObergrup­penführers analysiert.

Heydrich gehörte als Leiter des Reichssich­erheitshau­ptamts ab 1941 zu den Hauptplane­rn des Holocausts. Nach dem Attentat auf ihn verübten die Nationalso­zialisten aus Rache die Massaker von Lidice und Ležák.

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