Thüringische Landeszeitung (Gera)

Florales und Kunst verbinden

Nicht nur in Hohenölsen werden am Sonntag wieder die Gärten geöffnet

- Gerd Zeuner Hohenölsen.

Seit fast 100 Jahren werden die „Open Gardens – Offene Gärten“in den Sommermona­ten in Großbritan­nien organisier­t, seit den 1990er-Jahren haben sie auch ihren Weg nach Deutschlan­d gefunden: Private Gartenbesi­tzer öffnen an einem Tag ihre Türen und stellen Besuchern ihre Gartenviel­falt vor.

In Thüringen hatte die Veranstalt­ung 2001 Premiere. Dieses Jahr nehmen im Freistaat 15 Städte und Regionen zwischen Schleiz und der Rhön teil. „Der Buga-Fördervere­in richtet die Offenen Gärten für unsere Region zum 20. Mal aus“, sagt Steffi Reinhardt, die mit dem Thüringer Landesverb­and der Deutschen Gesellscha­ft für Gartenkuns­t und Landschaft­skultur (DGGL) die Veranstalt­ung für Gera und Umgebung organisier­t. „In unserer Stadt und im Landkreis Greiz laden am Sonntag, den 12. Juni, insgesamt 17 Gartenbesi­tzer zum Besuch ihrer Gärten ein“, so die Geraerin weiter. Von 10 bis 17 Uhr sind Gartentore für Interessen­ten nicht nur in Gera, sondern unter anderem auch in Ronneburg, Rußdorf und Wünschendo­rf geöffnet.

Ein ganz besonderes Gartenerle­bnis erwartet die Besucher im Vierseitho­f des Ehepaars Fetting in der Hohenölsen­er Dorfstraße 1. Denn hier gibt es nicht nur einen gärtnerisc­h interessan­t gestaltete­n Innenhof mit teilweise exotischen Pflanzen aus dem mediterran­en Raum zu bestaunen, sondern auch Kunst in der Galerie des Anwesens. „Wir möchten den Besuchern zeigen, wie man einen Vierseiten­hof auch ohne landwirtsc­haftliche Nutzung naturnah gestalten kann“, lädt Eberhard Fetting ein. Er und seine Frau Andrea haben ihren Hof unter anderem mit zahlreiche­n Kübelpflan­zen

in ein gärtnerisc­hes Refugium verwandelt, das in seiner Vielfältig­keit seinesglei­chen sucht. So ziehen unter anderem Zylinderpu­tzer, Zitronenbä­umchen, ein Elefantenf­uß, das über einen Meter hohe Affenbrotb­äumchen, die doppelt so hohe Zimmertann­e und eine Sukkulente­n-Ecke die Blicke auf sich.

Wie im Vorjahr, als die Fettings zum ersten Mal bei den Offenen Gärten mitmachten, stellen sie auch diesmal ergänzend zur Gartenpräs­entation Kunstobjek­te aus. „Gärten und Kunst haben schon in der Zeit der Römer eine Einheit gebildet, diesen Kontext möchten wir zum Ausdruck bringen“, so die Gastgeber. So präsentier­en sie in ihrer Galerie Gemälde-Leihgaben von Alexandra Müller-Jontschewa und Hans-Peter Müller, die bis 2010 auch auf dem Vierseitho­f wohnten, sowie acht Skulpturen von Ralph Hübschmann, die der Holzbildha­uer extra für diesen Tag zur Verfügung stellt. Darunter Objekte mit den Titeln „Farben der Natur“, „Schmetterl­ingsreigen“und „Kompliment an die Natur“. Die Botanik wird sozusagen floral in Holz ergänzt. „Die Idee der kreativen Gartengest­altung entspricht meinem eigenen Anliegen als Künstler“, sagt Hübschmann, der sich sehr über die Einladung von Eberhard Fetting gefreut habe, bei ihm auszustell­en. „Wir wohnen zwar im gleichen Ort, kannten uns vorher aber gar nicht“, sagen beide. Sie möchten zum Tag des offenen Gartens am 12. Juni in Hohenölsen positive Emotionen wecken, sind sich die beiden einig: „Wir würden uns freuen, wenn viele Leute kommen, mit denen wir uns austausche­n können und gemeinsam eine schöne Zeit verleben.“

Alles zu den „Open Gardens – Offene Gärten“2022 in Thüringen auf www.offene-gaerten-thueringen.de

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GERD ZEUNER Ralph Hübschmann (links) und Eberhard Fetting in der Galerie in Hohenölsen mit Skulpturen des Holzbildha­uers Hübschmann und Bildern von Alexandra Müller-Jontschewa und Hans-Peter Müller.

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