Thüringische Landeszeitung (Gera)
Klare Kante Wahnsinn mit Methode
Das Fußball-Sommerloch muss mit Geschichten gefüllt werden und eine heiße Spur führt stets nach Katalonien. Die Transfersaga des hoch verschuldeten FC Barcelona füllt seit Jahren die Seiten des medialen internationalen Sport-Blätterwaldes und wird auch 2022 um ein Kapitel fortgeschrieben.
Fast kein Tag vergeht, ohne dass sich Robert Lewandowski, dessen Berater, der FC Bayern oder irgendein Experte zum brachialen Versuch des Weltfußballers, seinen Wechsel aus München nach Spanien zu erzwingen, zu Wort meldet. Was für viele Fußball-Fans hierzulande als neue Form des TransferWahnsinns erscheint, hat in Barcelona Methode. Zumindest die Dortmund-Anhänger werden sich noch gut an Ousmane Dembélé erinnern, der sich 2017 seinen Wechsel vom BVB zu Barça erstreikte. 2018 tat es ihm Philippe Coutinho gleich, um vom FC Liverpool nach Barcelona zu kommen; 2019 folgte Antoine Griezmann trotz Treuschwüre für Atlético Madrid.
Auffällig, dass Topspieler, wie jetzt Lewandowski, ihren Wechsel zum FC Barcelona immer wieder regelrecht erzwingen wollen. Immerhin, 2020 und 2021 war das bestimmende Thema Lionel Messi, der wollte unbedingt weg aus Katalonien, was er auch schaffte. Glücklich wurden übrigens Dembélé, Coutinho und Griezmann bei Barça nie. Eigentlich warnende Beispiele für Lewandowski. Der will nach eigener Aussage aber auf jeden Fall wieder mehr Emotionen. Die sind ihm jetzt schon gewiss, ob der Wechsel nun klappt oder nicht.