Thüringische Landeszeitung (Gera)
Fahrrad statt Auto nutzen
Die Debatte um den Tankrabatt greift dieser Leser auf:
Diese täglichen Diskussionen um den Tankrabatt sind wirklich nervtötend. Wenn ich mir den Dauerstau in Weimar ansehe, scheinen die Benzinpreise immer noch zu billig. Laut Umweltbundesamt ist die Hälfte aller Autofahrten kürzer als fünf Kilometer. Hieraus ergibt sich ein enormes Verlagerungspotenzial von Pkw-Fahrten auf das Fahrrad. Wenn das die Verbraucher nicht einsehen und die Autos stehen lassen, dann müssen Sie halt dafür bezahlen. In keinem Artikel zum Thema Benzinpreise habe ich gelesen, dass wir als Verbraucher ziemlich mächtig sind. Wenn ein Großteil der Menschen ihre Bequemlichkeit überwindet und die oben zitierten Autofahrten unter fünf Kilometer mit dem Fahrrad zurücklegen würde und tageweise Tankstellen boykottieren würde, sähe es wahrscheinlich anders aus.
Ich erledige seit 14 Jahren den Großteil meiner Hausbesuche mit dem Fahrrad, lege hierbei im Schnitt bei zehn Hausbesuchen um die sechs Kilometer zurück. Das ist ja wohl ohne Weiteres machbar, habe hierbei noch eine etwa sechs Kilogramm schwere Tasche dabei. Also bitte kein Jammern nach staatlichem Eingreifen mehr! Diese fragwürdigen politischen Steuerungen, parallel das Bahnfahren zu fördern und die Benzinpreise zu subventionieren, sind ja an Unsinnigkeit kaum zu überbieten. Nicht jammern, sondern Auto stehen lassen und nicht tanken. Das ist die wohl wirksamste Intervention gegen Konzerne und Invasoren! Martin Schreiber, Weimar