Thüringische Landeszeitung (Gera)
Ein Schritt vor, zwei zurück
Der eine oder andere ist schon geneigt, einen Fluch zu bemühen, der auf der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in der Nations League lastet, um deren miserables Abschneiden in diesem Wettbewerb zu erklären. 13 Spiele und nur zwei Siege ist selbst für die mittlerweile leidgeprüfte Seele der DFB-Auswahlfans viel zu wenig. Und auch im dritten Anlauf, diesmal sogar unter Heilsbringer Hansi Flick, warten wir noch immer auf den ersten Dreier, obwohl bereits drei Partien absolviert wurden.
Nicht einmal mehr gegen die Ungarn kann die deutsche Mannschaft gewinnen, was deren Nationalelf nicht abwerten soll. Aber wenn man schaut, bei welchen Vereinen das Gros der Spieler der Magyaren kickt, und wo die deutschen Fußballer, könnte man durchaus davon ausgehen, dass die DFB-Elf diese Hürde meistert. Hat sie aber nicht und damit einmal mehr unter Beweis gestellt: Zu einem Topteam fehlt noch ein gutes Stück; auch wenn Neu-Bundestrainer Flick immer noch ungeschlagen ist.
Die Nations League dokumentiert dabei einfach nur den deutschen Fußball-Niedergang seit 2018. Denn im Jahr, als Deutschland blamabel bei der WM scheiterte und sich aus der Weltspitze verabschiedete, wurde die Nations League eingeführt. Also nichts mit Fluch. Und bedauerlicherweise scheint auch Flick von einer Trendwende noch weit entfernt.