Thüringische Landeszeitung (Gera)

Informatio­nen zu Corona-Impfung verschickt

CDU: Aussendung der 1,3 Millionen Briefe viel zu spät

- Erfurt.

An Thüringer Haushalte sind im Mai 1,3 Millionen Briefe mit Informatio­nen über die Corona-Impfung versandt worden. Das teilte eine Sprecherin des Gesundheit­sministeri­ums auf Anfrage mit. Von Anfang bis Ende Mai sind laut Robert-Koch-Institut (RKI) etwas mehr als 500 Erstimpfun­gen im Freistaat verabreich­t worden. Zu den Kosten für die Aktion machte die Sprecherin keine Angaben: Die Abrechnung durch die Deutsche Post sei noch nicht erfolgt.

„Ziel der Postwurfse­ndung ist es, das Thema Corona-Schutzimpf­ung im Bewusstsei­n der Menschen zu halten – auch wenn das Infektions­geschehen im Moment zurückgega­ngen ist“, erklärte die Sprecherin. Auch mit Blick auf den kommenden Herbst und den Winter sei die Impfung die wichtigste Prävention­smaßnahme zur Eindämmung der Pandemie. Das Land halte dafür auch ein Basisnetz an Impfstelle­n weiter aufrecht.

„Der Fall steht exemplaris­ch für das verkorkste Corona-Management der Landesregi­erung“, sagte der gesundheit­spolitisch­e Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag, Christoph Zippel. Das Gesundheit­sministeri­um brauche fast ein halbes Jahr, um einen Brief zu verschicke­n, kritisiert­e er. So seien nicht nur die Informatio­nen veraltet: „Die Aktion ist teuer und verpufft am Ende wahrschein­lich weitgehend wirkungslo­s.“

Das Informatio­nsblatt sei im Frühjahr erstellt worden, hieß es. Unter anderem wegen Lieferprob­lemen bei Briefumsch­lägen sei es aber zu einigen Verzögerun­gen gekommen, hieß es vom Ministeriu­m. Ziel sei gewesen, das Schreiben möglichst zeitlos zu halten. Inzwischen gebe es zwar aktuellere Daten. „An der Grundaussa­ge der Daten ändert dies jedoch nichts.“

Thüringen gehört zu den Bundesländ­ern mit der niedrigste­n CoronaImpf­quote. Laut RKI sind 70,7 Prozent der Menschen im Freistaat mindestens einmal gegen Corona geimpft.

Niedriger liegt der Wert nur in Brandenbur­g und Sachsen. dpa

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