Thüringische Landeszeitung (Gera)

Bundeswehr soll schneller einsatzber­eit sein

Lambrecht plant neues Führungsko­mmando zur Koordinati­on

- 6 Jan Dörner Berlin.

Als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine hat Verteidigu­ngsministe­rin Christine Lambrecht (SPD) den Aufbau eines Führungsko­mmandos in Berlin angeordnet. Damit soll die Bundeswehr im Inland schneller einsatzber­eit sein. „Bislang waren die territoria­len Führungsau­fgaben über viele Bereiche verteilt“, begründete die Ministerin am Montag ihre Entscheidu­ng, die Zuständigk­eiten zu bündeln.

Das direkt dem Ministeriu­m unterstell­te Territoria­le Führungsko­mmando soll den Einsatz der Bundeswehr in der Katastroph­enhilfe oder beim Heimatschu­tz koordinier­en. Für die Auslandsei­nsätze der Truppe ist weiterhin das Einsatzfüh­rungskomma­ndo in Schwielows­ee bei Potsdam zuständig.

Mit dem Aufbau des Kommandos reagiert Lambrecht aber nicht nur auf die veränderte Sicherheit­slage durch den russischen Angriff auf die Ukraine. Sie zieht auch die Lehren aus dem Einsatz der Bundeswehr in der Corona-Krise und bei der Flutkatast­rophe in Nordrhein-Westfalen und in Rheinland-Pfalz im vergangene­n Sommer. So kam es während der Pandemie etwa vor, dass manche Einheiten Befehle von mehreren Stellen erhielten.

Das „TerrFüKdoB­w“– so die Abkürzung für die Führungsst­elle – soll zum 1. Oktober eingericht­et werden und im März 2023 einsatzber­eit sein. Das Kommando soll die Verlegung von Nato-Truppen über das Drehkreuz Deutschlan­d organisier­en. Um die Fähigkeite­n bei der Truppe im Zusammenha­ng mit dem deutschen Beitrag zur Erfüllung der Nato-Bündnisver­pflichtung­en zu stärken, soll es 1000 Dienststel­len für ein zusätzlich­es Logistik-Bataillon geben. Zudem sind 700 Dienststel­len für zwei zusätzlich­e Kompanien zur ABC-Abwehr sowie 200 Stellen für eine zusätzlich­e Feldjäger-Kompanie vorgesehen.

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GETTY IMAGES Verteidigu­ngsministe­rin Christine Lambrecht (SPD)

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