Thüringische Landeszeitung (Gera)
Bundeswehr soll schneller einsatzbereit sein
Lambrecht plant neues Führungskommando zur Koordination
Als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine hat Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) den Aufbau eines Führungskommandos in Berlin angeordnet. Damit soll die Bundeswehr im Inland schneller einsatzbereit sein. „Bislang waren die territorialen Führungsaufgaben über viele Bereiche verteilt“, begründete die Ministerin am Montag ihre Entscheidung, die Zuständigkeiten zu bündeln.
Das direkt dem Ministerium unterstellte Territoriale Führungskommando soll den Einsatz der Bundeswehr in der Katastrophenhilfe oder beim Heimatschutz koordinieren. Für die Auslandseinsätze der Truppe ist weiterhin das Einsatzführungskommando in Schwielowsee bei Potsdam zuständig.
Mit dem Aufbau des Kommandos reagiert Lambrecht aber nicht nur auf die veränderte Sicherheitslage durch den russischen Angriff auf die Ukraine. Sie zieht auch die Lehren aus dem Einsatz der Bundeswehr in der Corona-Krise und bei der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und in Rheinland-Pfalz im vergangenen Sommer. So kam es während der Pandemie etwa vor, dass manche Einheiten Befehle von mehreren Stellen erhielten.
Das „TerrFüKdoBw“– so die Abkürzung für die Führungsstelle – soll zum 1. Oktober eingerichtet werden und im März 2023 einsatzbereit sein. Das Kommando soll die Verlegung von Nato-Truppen über das Drehkreuz Deutschland organisieren. Um die Fähigkeiten bei der Truppe im Zusammenhang mit dem deutschen Beitrag zur Erfüllung der Nato-Bündnisverpflichtungen zu stärken, soll es 1000 Dienststellen für ein zusätzliches Logistik-Bataillon geben. Zudem sind 700 Dienststellen für zwei zusätzliche Kompanien zur ABC-Abwehr sowie 200 Stellen für eine zusätzliche Feldjäger-Kompanie vorgesehen.