Thüringische Landeszeitung (Gera)
Abellio betreibt Strecken weiter
Das Sanierungsverfahren für Abellio steht nach Angaben des angeschlagenen Bahnunternehmens kurz vor dem Abschluss. Die deutsche Tochter der niederländischen Staatsbahn werde ihre Regionalnetze in Mitteldeutschland weiter betreiben, hieß es am Montag. Der Fahrgastbetrieb auf allen 26 Linien sei gesichert. Die Gläubigerversammlung habe den Sanierungsplan angenommen und das Insolvenzgericht diesen bestätigt.
Damit besteht das Liniennetz Saale-Thüringen-Südharz wie vertraglich vereinbart bis 2030. Hierzu zählen unter anderem Verbindungen von Halle über Nordhausen nach Leinefelde und weiter bis Kassel-Wilhelmshöhe sowie von Jena nach Rudolstadt und Saalfeld oder von Halle beziehungsweise Leipzig über Apolda und Weimar nach Erfurt. Das Dieselnetz Sachsen-Anhalt, zu dem auch die Verbindung Erfurt–Sangerhausen–Magdeburg gehört, werde bis 2024 betrieben. Danach erfolge eine Neuausschreibung, an der Abellio nicht teilnehmen werde. Der künftige Betreiber dieses Netzes soll aber Züge und Personal von Abellio übernehmen.
Der Sanierungsplan der Abellio Rail Mitteldeutschland fuße in Thüringen auf einer Vereinbarung mit dem Landesamt für Bau und Verkehr als Auftraggeber des Regionalverkehrs. Der Vertrag fürs Liniennetz Saale-Thüringen-Südharz läuft bis 2030. Laut Abellio sehen die Vergleichsvereinbarungen auch „finanzielle Anpassungen“für strukturell bedingte Kosten vor. Zur Höhe möglicher Zusatzzahlungen wollte sich Thüringen nicht äußern. kmu