Thüringische Landeszeitung (Gera)

Sechs Länder, ein Ziel

Sie wollen zur Europäisch­en Union gehören. Beitritt bringt Vorteile zum Beispiel für den Handel

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Wer die jüngsten Staaten Europas besuchen möchte, muss von Deutschlan­d aus nach Südosten fliegen. Sie liegen auf der BalkanHalb­insel, zwischen Mittelmeer und Schwarzem Meer. Gerade war der deutsche Kanzler Olaf Scholz dort. Von einem Land flog er zum nächsten und zum nächsten und zum nächsten.

Die Länder sind deswegen so jung, weil sie vorher zu einem größeren Staatengeb­ilde gehört haben, nämlich Jugoslawie­n. Doch ab dem Jahr 1991 zerfiel Jugoslawie­n. In den meisten Teilen wurde damals abgestimmt, und die Menschen entschiede­n: Wir wollen eigenständ­ig sein! Weil aber nicht alle Anführer damit einverstan­den waren, brachen danach mehrere Kriege aus. Schließlic­h aber bekamen die Staaten ihre Unabhängig­keit, zuletzt das Kosovo im Jahr 2008.

Sechs Länder des westlichen Balkans, also auf der Mittelmeer­seite, wollen nun gerne in die Europäisch­e

Union, kurz EU. Konkret sind das Serbien, Montenegro, Nordmazedo­nien, Albanien, Kosovo und Bosnien-Herzegowin­a.

Die EU ist ein Staatenver­bund aus 27 Ländern, auch Deutschlan­d ist dabei. Die Westbalkan-Länder Slowenien und Kroatien sind es auch schon. In der EU zu sein, hat viele Vorteile. Zum Beispiel fallen Kontrollen für Waren weg, das hilft der Wirtschaft. Außerdem können die Leute einfacher in anderen Ländern arbeiten. Und ärmere EU-Länder bekommen Geld von der EU, etwa für neue Fabriken und Straßen.

Den sechs Westbalkan-Staaten wurde ein Beitritt in die EU schon vor vielen Jahren in Aussicht gestellt. Serbien, Montenegro, Nordmazedo­nien und Albanien sind mittlerwei­le Kandidaten dafür. Das Kosovo und Bosnien-Herzegowin­a warten noch darauf. Nun soll bei einem EU-Treffen noch in diesem Monat darüber gesprochen werden, wie es weitergeht. dpa

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MICHAEL KAPPELER / DPA Der deutsche Bundeskanz­ler Olaf Scholz (SPD) hat mehrere Länder auf dem Balkan besucht.

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