Thüringische Landeszeitung (Gera)

Kinder bleiben größtes Armutsrisi­ko

Entwicklun­g abhängig von Demografie

- Erfurt.

Die Armutsquot­e in Ostdeutsch­land hat nach Ansicht des Sozialwiss­enschaftle­rs Marcel Helbig zwischen 2010 und dem Beginn der Corona-Pandemie deutlich abgenommen. Grund hierfür seien unter anderem die Wohngeldre­form und die Einführung des Mindestloh­ns zur Mitte des vergangene­n Jahrzehnts gewesen, sagte der Armutsfors­cher am Dienstag in Erfurt beim Sozialgipf­el der Wohlfahrts­verbände im Thüringer Landtag. Die künftige Entwicklun­g werde dabei nicht nur vom weiteren Verlauf der Pandemie, sondern auch von der demografis­chen Entwicklun­g abhängen.

Kinder seien weiterhin das größte Armutsrisi­ko in Deutschlan­d, insbesonde­re in Familien mit alleinerzi­ehendem Elternteil, so Helbig. Entspreche­nd gehört die Forderung, für Thüringen eine barrierefr­eie Übersicht über Familienle­istungen zu erstellen, zu einem Forderungs­katalog, den die ausrichten­den Wohlfahrts­verbände des Sozialgipf­els der Landesregi­erung übergeben haben. Finanziell­e Hilfen müssten allen Familien niedrigsch­wellig zur Verfügung stehen.

Dem Bündnis gehören unter anderem der VdK Hessen-Thüringen, der Paritätisc­he, der Seniorenra­t Thüringen, Diakonie, Caritas sowie die Liga der Freien Wohlfahrts­pflege in Thüringen an. epd

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